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Gewicht abnehmen, Lungenfunktion erhalten

Autor: Dr. Alexandra Bischoff

Wenn ein paar Pfunde purzeln, atmet die Lunge auf. Wenn ein paar Pfunde purzeln, atmet die Lunge auf. © iStock/Motortion
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Wer jahrelang seinen Speckgürtel ignoriert, riskiert einen schnelleren Rückgang seiner Lungenfunktion. Die gute Nachricht: Dieser Effekt ist reversibel, sobald die Pfunde purzeln.

Bereits mehrere Studien hatten bei jungen Erwachsenen eine Assoziation zwischen Gewichtszunahme und beschleunigtem Verlust an Lungenfunktion gefunden, dabei allerdings nur einen relativ kurzen Beobachtungszeitraum berücksichtigt. Wie es mit diesem Zusammenhang langfristig aussieht, haben Dr. Gabriela Peralta vom Barcelona Institute for Global Health und ein Team internationaler Kollegen untersucht.

Über 20 Jahre regelmäßig Lungenfunktion kontrolliert

Dafür werteten die Wissenschaftler Daten des populationsbasierten prospektiven European Community Respiratory Health Survey aus. Eingeschlossen wurden 3673 Personen, die im Alter zwischen 20 und 44 Jahren in die Studie aufgenommen worden waren und bei denen man über einen Zeitraum von 20 Jahren mehrfach das Körpergewicht sowie forcierte Vitalkapazität (FVC), und Einsekundenkapazität (FEV1) gemessen hatte.

Schon ein jährliches Plus von 250 g ist relevant

Unabhängig davon, ob initial der Body-Mass-Index (BMI) normal gewesen war oder Übergewicht bzw. Adipositas vorgelegen hatte: Wer jährlich mehr als 250 g Körpergewicht zulegte, verlor im Vergleich zu denjenigen ohne Gewichtszuwachs verstärkt an Lungenfunktion, berichten Dr. Peralta und ihre Kollegen. Adipöse mit einer Gewichtszunahme von mehr als 1 kg pro Jahr hatten im Vergleich zu Menschen mit konstant normalem BMI mit 65 Jahren eine um schätzungsweise 1011 ml geringere FVC trotz gleicher Ausgangswerte. Dicke, die im Verlauf abspeckten, erlebten dagegen einen Rückgang des FVC- bzw. FEV1-Verlustes. 

Quelle: Peralta GP et al. Thorax 2020; 75: 313-320; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2019-213880