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Hautkrebs Hochdosis-Ascorbat erhöht Überlebenschancen

Autor: Dr. Susanne Gallus

Es besteht die Möglichkeit, dass die Kombination einer Hochdosis Vitamin C  und einer onkologischen Behandlung einen Vorteil in der Melanomtherapie bringen kann. Es besteht die Möglichkeit, dass die Kombination einer Hochdosis Vitamin C und einer onkologischen Behandlung einen Vorteil in der Melanomtherapie bringen kann. © Parilov – stock.adobe.com
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Hinweise, dass Vitamin-C-Infusionen einen positiven Einfluss auf das Überleben von Tumorpatient:innen haben, kamen bereits 1976 auf.

Dahinter steht u.a. die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies sowohl intra- als auch extrazellulär, erklärte Dr. Heike ­Niessner, Universitätsklinikum Tübingen. Gerade im Stadium IV weisen Melanom­erkrankte oft deutlich niedrigere Ascorbat-Plasmaspiegel auf. Gleichzeitig gehe eine vorhandene Hypovitaminose (< 50 µl/l) bei Stadium III und IV mit einem schlechteren melanomspezifischen Überleben einher.

Bevor man nun aber pauschal allen Krebserkrankten Vitamin C in die Vene jagt, müssen gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Zum einen sollte das zusätzliche Vitamin C einen additiven Effekt zeigen und zum anderen in den eingesetzten hohen Dosen für die Betroffenen nicht toxisch sein. Und natürlich darf eine Zusatztherapie keinesfalls die spezifische Krebsbehandlung behindern. Allerdings konnten diese Punkte ausgeschlossen werden.

So reduzierte z.B. die Ascorbatzugabe bei BRAF-Mutanten wie beim -Wildtyp die Lebensfähigkeit untersuchter Zelllinien. Im Mausmodell gab es keine Hinweise auf gesteigerte Zelltoxizität in verschiedenen Organen. Das Tumorvolumen sank bei gleichzeitiger Gabe von BRAF- oder PD1-Hemmern (in einem zweiten Melanom-Mausmodell) und Vitamin C deutlich stärker als unter der alleinigen Tumortherapie. Selbst die alleinige Vitamin-C-Gabe brachte den Herd bereits deutlich zum Schrumpfen im Vergleich zu den unbehandelten Kontrollen.

Substitutionsschema wird in Folgestudie geprüft

Derzeit ist es noch zu früh, um von einem sicheren Benefit zu sprechen, schloss Dr. Niessner. Es bestehe aber zumindest die Chance, dass die Kombination von Ascorbat-Hochdosistherapie und der onkologischen Behandlung einen Vorteil bringt und zur Überwindung von Therapieresistenzen beitrage. „Wir sehen zumindest keinen Nachteil durch den Zusatz“. Weitere Daten beim Menschen und wie genau das geeignete Substitutionsschema aussieht, soll die geplante MANIAC-Studie liefern. 

Quellen:
Niessner H. 32. Deutscher Hautkrebskongress; Sitzung „Tumormetabolismus“
32. Deutscher Hautkrebskongress