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Energie aus Zucker Jungbrunnen für Herzmuskelzellen

Autor: Dr. Franziska Hainer

Offenbar kehren die Zellen über diesen Regelkreis in ein früheres Entwicklungsstadium zurück, sodass Reparaturen wieder möglich sind. Offenbar kehren die Zellen über diesen Regelkreis in ein früheres Entwicklungsstadium zurück, sodass Reparaturen wieder möglich sind. © Kalle Kolodziej – stock.adobe.com
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Der Energiestoffwechsel von Herzmuskelzellen lässt sich umprogrammieren, und das hat offenbar positive Effekte auf die Regenerationsfähigkeit.

Forscher vom Max-Planck-Institut Bad Nauheim schalteten ein relevantes Gen ab und bewirkten so, dass Herzmuskelzellen von Mäusen sich nach einem Herzinfarkt erholten.

Nach der Geburt ändert sich die Energiequelle

Während der Embryonalentwicklung erhalten Herzmuskelzellen ihre Energie via Glykolyse aus Zucker, sie können sich teilen und regenerieren. Mit der Geburt findet eine grundlegende Veränderung statt: Die ausgereiften Zellen gewinnen ihre Energie fortan aus der ergiebigeren Fettsäure­oxidation und verlieren gleichzeitig die Fähigkeit zur Teilung.

Versuchsweise schalteten Forscher deshalb in Mäusen das für die Fettsäureoxidation relevante Gen Cpt1b ab. Nach einem simulierten Herzinfarkt beobachteten sie im betroffenen Gewebe weniger Narben und ein Erstarken der Kontraktionsfähigkeit. Zudem stellten sie eine gesteigerte Aktivität des Enzyms KDM5 fest. Offenbar kehren die Zellen über diesen Regelkreis in ein früheres Entwicklungsstadium zurück, sodass Reparaturen wieder möglich sind, erläutern sie.

Die Forscher hoffen auf therapeutische Ansätze, die das Gen­produkt von Cpt1b, ein Enzym namens CPT1B, medikamentös ausschalten und Herzmuskelzellen dadurch regenerationsfähig machen. Das könnte Infarktpatienten zugute kommen.

Quelle: Pressemitteilung – Max-Planck-Gesellschaft