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Künstliche Intelligenz Lungenkrebsrisiko via Röntgen erfasst

Autor: Annette Kanis

Mittels Screening lassen sich Krebsfrühformen erkennen. Mittels Screening lassen sich Krebsfrühformen erkennen. © Science Photo Library / Pour, Parviz M.; Jaunali – stock.adobe.com
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Auch wenn Raucher deutlich gefährdeter sind, ein Lungenkarzinom zu entwickeln, treten 10–20 % der Fälle bei Nichtrauchern auf.

Künstliche Intelligenz (KI) könnte dabei helfen, das Lungenkrebsrisiko von Nichtrauchern genauer zu bestimmen, wie die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie nahelegen.

Steigende Fallzahlen trotz Rauchverzicht

Eine Vorsorgeuntersuchung mit Low-Dose-CT wird derzeit in den USA nur Personen zwischen 50 und 80 Jahren empfohlen, die es auf mindestens 20 Packungsjahre bringen. Wer in seinem bisherigen Leben gar nicht bzw. insgesamt weniger als 100 Zigaretten geraucht hat, wird durch das Screening nicht erfasst. Allerdings steigt die Inzidenz der Bronchialkarzinome bei Nichtrauchern und der Krebs wird bei ihnen oftmals erst in einem späten Stadium erkannt. KI könnte das ändern. In der Studie testeten die Forscher ein speziell entwickeltes Deep-Learning-Modell namens CXR-Lung-Risk-Modell. Es wertet Röntgenbilder des Brustkorbs aus, die häufig bereits in der elektronischen Patientenakte vorhanden sind.

Jeder Vierte gehörte zur Hochrisikogruppe

Deep Learning ist eine Form der KI, die Bilddaten nach Mustern durchsucht, um Verbindungen zu Krankheiten herzustellen. Von 17.407 Teilnehmern (im Schnitt 63 Jahre) wurden 28 % durch das CXR-Lung-Risk-Modell als Hochrisikopatienten eingestuft. Nach Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, vorangegangenen Infekten der unteren Atemwege und COPD war das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, in dieser Gruppe noch immer 2,1-mal höher als in der Niedrigrisikogruppe.

Quelle: Pressemitteilung – Radiological Society of North America