Ist Sport doch Mord? Marathon mit erhöhtem Darmkrebsrisiko assoziiert

Autor: Yvonne Emard

Häufige Marathonläufe könnten Anlass dafür sein, Sportlerinnen und Sportler früher als empfohlen auf Kolorektalkarzinome zu screenen. Häufige Marathonläufe könnten Anlass dafür sein, Sportlerinnen und Sportler früher als empfohlen auf Kolorektalkarzinome zu screenen. © babaroga - stock.adobe.com

Häufige Marathonläufe könnten Anlass dafür sein, Sportlerinnen und Sportler früher als empfohlen auf Kolorektalkarzinome zu screenen.

Forschende der Georgetown University untersuchten in einer prospektiven Studie 100 Langstreckenläuferinnen und -läufer im Alter von 35 bis 50 Jahren, die mindestens fünf Marathons oder zwei Ultramarathons (≥ 50 km) absolviert hatten. Ausgeschlossen wurden Personen mit entzündlichen Darmerkrankungen, familiärer adenomatöser Polyposis oder Lynch-Syndrom.

15 % der Teilnehmenden hatten fortgeschrittene Adenome – definiert als Läsionen > 10 mm, > 25 % tubulovillöse Anteile oder hochgradige Dysplasien. Die durchschnittliche Prävalenz für Adenome in dieser Altersgruppe liegt bei 1,2 %. Zusätzlich hatten 39 von 100 Athletinnen und Athleten mindestens ein Adenom, drei weitere wiesen drei oder mehr Adenome auf, die aber die Studienkriterien nicht erfüllten.

Darmverletzungen durch reduzierte Durchblutung

Eine mögliche Erklärung könnten belastungsinduzierte gastrointestinale Verletzungen durch eine reduzierte Darmdurchblutung während des Marathons sein. Die Forschenden empfehlen verfeinerte Screeningstrategien für diese Hochrisikogruppe. 

Quelle: Cannon TL et al. J Clin Oncol 2025; 43: 3619; doi: 10.1200/JCO.2025.43.16_suppl.3619