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Mund-Nasen-Schutz behindert die Abatmung von CO₂ nicht

Autor: Tobias Stolzenberg

Chirurgische Masken behindern den Gasaustausch beim Atmen nicht, betonen die Wissenschaftler. Chirurgische Masken behindern den Gasaustausch beim Atmen nicht, betonen die Wissenschaftler. © iStock/damircudic
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Kohlendioxidvergiftung bei Lungenkranken durch die Mund-Nasen-Bedeckung? Behauptungen dieser Art verweisen Wissenschaftler in das Land der Fabeln.

Chirurgische Masken behindern den Gasaustausch beim Atmen nicht, betonen Wissenschaftler des Jackson Memorial Hospital und der University of Miami.1 Sie hatten bei 15 gesunden jungen Kollegen und 15 COPD-Patienten im mittleren Alter von 71,6 Jahren, die nach Inhalation eines Bronchodilatators eine FEV1 < 50 % und einen FEV1-FVC-Quotienten < 0,7 aufwiesen, die arteriellen Blutgase vor sowie 5 und 30 Minuten nach Aufsetzen einer Maske gemessen und keine klinisch relevanten Unterschiede festgestellt. Während eines 6-Minuten-Gehtests sank bei den COPD-Patienten die Sauerstoffsättigung erwartungsgemäß ab. Ein Anstieg des pCO2 ließ sich nach Ende der Belas­tung jedoch nicht feststellen.

Konsequenter Schutz gerade für Lungenkranke

Das Gefühl, in der Atmung eingeschränkt zu sein, ist auf den physikalischen Widerstand der Masken zurückzuführen und keinesfalls auf eine gestiegene CO₂-Konzentration in der Atemluft, stellen die Forscher klar. Insbesondere Lungenkranke sollten neben den anderen Maßnahmen konsequent auf den Gesichtsschutz setzen, um einer SARS-CoV-2-Infektion vorzubeugen. Hierfür geeignet sind neben chirurgischen auch Masken aus doppellagigem Stoff.2

Quellen:
1 Samannan R et al. Ann Am Thorac Soc 2020; DOI: 10.1513/AnnalsATS.202007-812RL
2 Pressemitteilung American Thoracic Society