Norovirus-Impfstoff in Sicht Norovirus: Zwei Impfstoffkandidaten zeigen vielversprechende Ergebnisse

Autor: Dr. Anna-Lena Krause

Das Norovirus, seit 1968 bekannt, verursacht allein in Deutschland jährlich 200.000 Infektionen in Deutschland Das Norovirus, seit 1968 bekannt, verursacht allein in Deutschland jährlich 200.000 Infektionen in Deutschland © MQ-Illustrations - stock.adobe.com

Das Norovirus, seit 1968 bekannt, verursacht allein in Deutschland jährlich 200.000 Infektionen in Deutschland und führt zu schweren Verläufen, besonders bei älteren Menschen. Zwei Impfstoffkandidaten haben in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse geliefert.

In Bezug auf die Krankheitslast löst das Norovirus eine der wichtigsten Infektionserkrankungen aus. „Sie trifft die Menschen knallhart,“ wie Prof. em. Dr. Fred Zepp, ehemals Universitätsmedizin Mainz, auch aus eigener Erfahrung weiß. Die Inkubationszeit ist mit 48 h sehr kurz, die Verläufe sind v. a. bei Älteren oft schwer, mit hohen Todesraten. Die meldepflichtige Erkrankung wird in Deutschland jedes Jahr bei rund 200.000 Personen nachgewiesen.

Zur Prävention ist noch kein Impfstoff zugelassen. Derzeit befindet sich eine orale Vakzine mit einem adenoviralen Vektor in der klinischen Entwicklung. In einer Phase-1b-Studie erhielten 65 Gesunde im Alter zwischen 55 und 80 Jahren zwei Tabletten im Abstand von 28 Tagen. Daraufhin ließen sich im Serum hohe Mengen virusblockierender Antikörper nachweisen. 

Für Säuglinge wird eine bivalente Virus-like-Particle-Vakzine erprobt. 360 Kindern im Alter von sechs bis zwanzig Wochen wurden entweder drei Dosen des Impfstoffs oder zwei Dosen plus Placebo injiziert. Die Messungen der spezifischen Immunglobuline ergaben deutlich erhöhte Titer nach den Applikationen der Vakzine, aber nicht nach Injektion des Placebos.

Quelle: 18. Pädiatrie-Update-Seminar