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Psoriasis: Biologika erhöhen Risiko für schweren COVID-19-Verlauf nicht

Autor: Dr. Susanne Gallus

Psoriasispatienten können auch während der Corona-Pandemie mit Biologika behandelt werden. Psoriasispatienten können auch während der Corona-Pandemie mit Biologika behandelt werden. © Milan Lipowski – stock.adobe.com
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Begünstigt eine Immunsuppression mit Biologika schwere Verläufe von COVID-19? Ganz im Gegenteil: SARS-CoV-2-infizierte Psoriasispatienten, die Biologika erhalten, müssen sogar seltener stationär behandelt werden als die unter traditionellen Immunsuppressiva.

Lange Zeit musste man sich mit vagen Hinweisen zufriedengeben, dass die Gefahr eines schweren Verlaufs von COVID-19 durch eine Immunsuppression mit Biologika beispielsweise im Rahmen der Psoriasistherapie wahrscheinlich nicht erhöht ist. Wissenschaftler des britischen PsoProtect Teams haben jetzt konkrete Zahlen aus dem internationalen PsoProtect-Register geliefert, die diese These zu belegen scheinen.

71 % der insgesamt 374 Patienten erhielt Biologika, 18 % traditionelle Immunsuppressiva und 10 % eine nicht-systemische Psoriasistherapie. Die Auswertung der Daten zeigte, dass sich 93 % der Psoriasispatienten mit COVID-19 vollständig von der Viruserkrankung erholten. Nur jeder Fünfte musste stationär aufgenommen werden. Insgesamt starben neun der im PsoProtect-Register aufgenommenen Patienten an COVID-19.

Eine traditionelle systemische immunsuppressive Behandlung ging im Vergleich zur Biologikatherapie mit einem erhöhten Risiko für einen Krankenhausaufenthalt nach einer SARS-CoV-2-Infektion einher (Odds Ratio 2,84). Die weiteren Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf unterschieden sich nicht von den bereits bekannten. So wurde zum Beispiel bei hohem Alter, männlichem Geschlecht und einer bestehenden chronischen Lungenerkrankung die Notwendigkeit einer stationären Behandlung wahrscheinlicher.

Auswahl-Bias lässt sich noch nicht ausschließen

Bei der Analyse handelt es sich um eine Registerauswertung, geben die Wissenschaftler zu bedenken. Daher lässt sich ein potenzieller Bias bezüglich der Aufnahme in die Datenbank nicht komplett ausschließen.

Quelle: Mahil SK et al, J Allergy Clin Immunol 2020; DOI: 10.1016/j.jaci.2020.10.007