Bessere Schlaganfallversorgung Schlaganfall: Mehr Patienten profitieren von Netzwerken

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Neurovaskuläre Netzwerke versorgen ein Drittel mehr Schlaganfälle als vor fünf Jahren – eine gute Entwicklung, die weiter gefördert werden soll. Neurovaskuläre Netzwerke versorgen ein Drittel mehr Schlaganfälle als vor fünf Jahren – eine gute Entwicklung, die weiter gefördert werden soll. © Robert Kneschke - stock.adobe.com

Immer mehr Schlaganfälle werden in Deutschland in spezialisierten neurovaskulären Netzwerken behandelt. Das bedeutet: Immer häufiger gibt es eine optimale Versorgung.

Immer mehr Schlaganfallpatientinnen und -patienten werden in Deutschland in einem Neurovaskulären Netzwerk (NVN) versorgt. Das ergab ein Studienupdate mit Auswertung der Daten von 19 NVN, die zwischen 2021 und 2024 zertifiziert wurden. Etwa 120.000 der ca. 260.000 jährlichen Fälle kamen in diesem Zeitraum in ein NVN, das ist rund ein Drittel mehr als in den Jahren 2017 bis 2019. 

Ein NVN setzt sich aus großen Kliniken mit Abteilungen für Neurologie, Neurochirurgie/-radiologie, Gefäßchirurgie und Kardiologie sowie mindestens drei Partnerkliniken mit zertifizierten Stroke Units zusammen. Aufgabe der NVN ist es, komplexe Krankheitsbilder wie Aneurysmata oder verschlossene Hirnarterien nach höchsten Qualitätsstandards zu behandeln. Steht in der erstversorgenden Klinik keine adäquate Therapie zur Verfügung, erfolgt umgehend im Netzwerk die Verlegung in eine Abteilung mit entsprechender Expertise. 

Die aktuelle Auswertung zeigte u. a., dass vor allem bei schwierigen Eingriffen wie der mechanischen Thrombektomie die Zahl der in NVN Behandelten deutlich gestiegen ist – von unter 2.500 auf mehr als 4.400/Jahr. Weitere NVN befinden sich im Zertifizierungsprozess, heißt es in der Pressemitteilung. Ziel ist es, langfristig flächendeckend jeden Schlaganfall einer strukturierten und qualitätsgesicherten Versorgung zuführen zu können.