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Systemische Sklerose Schwere der Erstbefunde nimmt ab

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Die Autoren weisen darauf hin, dass es sich bei ihrer Studie um eine monozentrische Untersuchung handelt. Dennoch lasse sich an den Ergebnissen dringender Bedarf für geschlechtsspezifische Forschung zu Therapie und Nachsorge ablesen. Die Autoren weisen darauf hin, dass es sich bei ihrer Studie um eine monozentrische Untersuchung handelt. Dennoch lasse sich an den Ergebnissen dringender Bedarf für geschlechtsspezifische Forschung zu Therapie und Nachsorge ablesen. © ralwel – stock.adobe.com
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Bei systemischer Sklerose hängt der Verlauf der Erkrankung und die Lebenserwartung offensichtlich vom Zeitpunkt der Diagnose ab. Doch es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede.

In den letzten Jahren hat das Verständnis der systemischen Sklerose (SSc) deutlich zugenommen. Als erstrebenswert gilt beispielsweise eine frühe Diagnose, weil sie ein „Window of Opportunity“ für Risikoabschätzung und Interventionen öffnet. Dahinter steckt die Hoffnung, mit einem möglichst frühen Behandlungsbeginn irreversible Organschädigungen zu vermeiden.

Vor diesem Hintergrund haben niederländische Wissenschaftler die Daten von 643 Patienten mit bestätigter SSc aus der Leidener CCISS*-Kohorte ausgewertet. Je nach Aufnahmejahr wurden sie einer von drei Gruppen zugeteilt: 2010–2013, 2014–2017 oder 2018–2021.

Über die Jahre hat sich die Zeit zwischen dem Auftreten erster Symptome und der CCISS-Registrierung sowohl bei Frauen als auch bei Männern verkürzt. Gleichzeitig verringerte sich mit der Zeit der Anteil an Patienten, die bei Aufnahme ins Register bereits unter digitalen Ulzera, interstitieller Lungenerkrankung oder kutanen Manifestationen der SSc litten. Doch gab es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer wurden generell etwas früher diagnostiziert. Hinsichtlich der Lebenserwartung brachte ihnen das aber keine Vorteile: Die Acht-Jahres-Überlebensrate betrug unter den Männern insgesamt 59 %, bei den Frauen 89 %. Doch war auch in diesem Punkt ein positiver Trend zu beobachten.

Geschlechtsspezifische Forschung tut not

Die Autoren weisen darauf hin, dass es sich bei ihrer Studie um eine monozentrische Untersuchung handelt. Dennoch lasse sich an den Ergebnissen dringender Bedarf für geschlechtsspezifische Forschung zu Therapie und Nachsorge ablesen.

* Combined Care in Systemic Sclerosis

Quelle: Liem SIE et al. RMD Open 2023; 9: e002971; DOI: 10.1136/rmdopen-2022-002971