Neue Spritzigkeit für die Leber SGLT2-Hemmer kann wohl Fettleber aufhalten
Eine durch eine metabolische Dysfunktion hervorgerufene Steatohepatitis spricht offenbar gut auf SGLT2-Hemmer an, wie eine Untersuchung aus China zeigt.
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SGLT2-Hemmer modulieren die Energiehomöostase, verbessern die Insulinresistenz und wirken antientzündlich, antioxidativ und fibrosehemmend, schreibt die Autorengruppe um Jiayang Lin vom Nanfang Hospital der Universität Guangzhou. Sie prüfte, ob auch Menschen mit MASH von diesen Effekten profitieren.
53 % unter Verum erreichten den primären Endpunkt
An der multizentrischen Studie nahmen 154 Erwachsene mit einer bioptisch gesicherten MASH teil. Sie waren im Schnitt 35 Jahre alt und rund 45 % von ihnen litten begleitend an einem Typ-2-Diabetes. Gemäß Randomisierung erhielten 78 Personen täglich Dapagliflozin (10 mg) und 76 ein Placebo. Nach 48 Behandlungswochen – 125 Personen unterzogen sich zu diesem Zeitpunkt einer erneuten Leberbiopsie – erreichten 53 % der Dapagliflozingruppe, aber nur 30 % der Kontrollgruppe den primären Studienendpunkt. Dieser war definiert als die Besserung des hepatischen Krankheitsaktivitätsscores (NAS) um mindestens zwei Punkte ohne gleichzeitige Verschlechterung der Fibrose.
Dieser Unterschied war statistisch signifikant (Risk Ratio, RR, 1,73). Gleiches galt für den Anteil der Personen mit Rückbildung der MASH-Histologie (Ballonierung der Hepatozyten, lobuläre Inflammation) ohne gleichzeitige Fibroseverschlechterung (23 vs. 8 %; Risk Ratio, RR, 2,91). Eine Fibrosebesserung (ohne Progession der MASH) wurde mit Dapagliflozin bzw. Placebo in 45 bzw. 20 % der Fälle (RR 2,25) beobachtet.
Die Fibrose ist der wichtigste MASH-Prognoseparameter, unterstreichen die Forschenden. Sie gehen davon aus, dass Dapagliflozin auch die Progression der Erkrankung bremsen kann. Außer den histologischen Verbesserungen waren die Behandelten zudem im Hinblick auf Steatose, Organsteifigkeit, Leberenzyme sowie verschiedene metabolische Parameter gegenüber den Kontrollen im Vorteil – unabhängig vom Gewichtsverlust.
Quelle: Lin J et al. BMJ 2025; 389: e083735; doi: 10.1136/bmj-2024-083735