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Bauchaortenaneurysma Sildenafil auf Abwegen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Auch wenn dadurch das Vergnügen auf der Strecke bleibt, sollten Männer mit Bauchaortenaneurysma lieber die Finger von Sildenafil lassen. Auch wenn dadurch das Vergnügen auf der Strecke bleibt, sollten Männer mit Bauchaortenaneurysma lieber die Finger von Sildenafil lassen. © iStock/clubfoto; wikimedia/Intermedichbo (CC BY-SA 3.0 RS)
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Bei bestehendem abdominellem Aortenaneurysma sollten Männer sich die Einnahme von PDE5-Hemmern lieber verkneifen. Denn diese könnten das Problem im Bauchraum verschlimmern.

PDE-5-Hemmer können möglicherweise ein vorbestehendes Bauchaorten­aneurysma verschlimmern. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler aufgrund einer Untersuchung am Tiermodell.

Operativ erzeugten sie bei Mäusen entsprechende Gefäßaussackungen. Sieben Tage nach dem Eingriff erhielt die Hälfte der Tiere täglich Sildenafil, die anderen nur Wasser. Nach vier Wochen hatten sich die Aortenausbuchtungen im PDE-5-Hemmer-Kollektiv um 37 % mehr erweitert als in der Placebogruppe. Außerdem zeigte sich ein doppelt so starker Abbau der elastischen Fasern in der Gefäßwand.

Die Studienautoren vermuten, dass der PDE-5-Hemmer die Funktion der vaskulären Muskulatur beeinträchtigt und so bereits etablierte Aneurysmen verstärken kann. Sie raten deshalb zur Vorsicht bei der Verordnung von PDE-5-Hemmern, sofern derartige Gefäßerweiterungen bereits bekannt sind oder ein stark erhöhtes Risiko dafür besteht.

Quelle: Zhang C et al. J Am Heart Assoc 2022; DOI: 10.1161/JAHA.121.023053