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Athleten Sportlerherzen überstehen COVID-19 gut

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Eine gepoolte Analyse ergab, dass eine variable Anzahl von Athleten (3,8–17 %) anhaltende Beschwerden hat, die die Rückkehr in ihren Sport beeinträchtigen könnten. Eine gepoolte Analyse ergab, dass eine variable Anzahl von Athleten (3,8–17 %) anhaltende Beschwerden hat, die die Rückkehr in ihren Sport beeinträchtigen könnten. © michalsanca – stock.adobe.com
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Sportler, die an COVID-19 erkranken, kommen meist glimpflich davon – sowohl während der akuten Infektion als auch danach. Das ergab eine Datenauswertung aus Brasilien.

Bezüglich der Beschwerden durch COVID-19 können Sportler beruhigt sein: Die große Mehrheit entwickelt allenfalls geringfügige Akutsymptome. Auch persistierende Beschwerden sind bei den Athleten überwiegend leichter Natur und entsprechen dem üblichen Muster mit Anosmie, Dysgeusie, Husten, Erschöpfung sowie Brust- und Kopfschmerzen. Allerdings werden manche in ihrer Leistungsfähigkeit so stark beeinträchtigt, dass sie ihre sportliche Aktivität inklusive Wettkämpfen erst später oder gar nicht wiederaufnehmen.

Zu diesem Ergebnis kommen brasilianische Wissenschaftler aufgrund einer systematischen Literaturrecherche aus 43 Studien mit zusammen fast 12.000 Probanden. 35 Arbeiten konnten in einer Metaanalyse ausgewertet werden, beteiligt waren Profis, Amateure und Universitätssportler. Von diesen hatten 94 % in der Akutsituation allenfalls leichte Krankheitszeichen. 25,5 % von ihnen blieben asymptomatisch, mittelschwer erkrankten 6,7 % und schwer 1,3 %.

Der Anteil der beschwerdefreien Teilnehmer lag niedriger als in bevölkerungsbasierten Studien, in denen dieser rund ein Drittel ausmacht. Die Autoren um Italo Ribeiro Lemes von der Applied Physiology & Nutrition Research Group der Universität Sao Paulo führen diese Differenz unter anderem auf eine bessere Detektion oligosymptomatischer Fälle infolge der guten medizinischen Versorgung im Sport zurück. Schwere Fälle wurden etwas seltener registriert als in anderen jungen Populationen (2,7 %), möglicherweise wirkt die starke physische Aktivität diesbezüglich protektiv.

Kausalzusammenhang mit Myokarditis bleibt unklar

Bei 5 % der Studienteilnehmer fanden sich nach der Genesung von der akuten Infektion Hinweise auf eine Myokardbeteiligung. Der mögliche Kausalzusammenhang bleibt jedoch offen. Von den 25 Studien mit Daten zur Herzfunktion beinhalteten nur elf Kontrollparameter wie nicht infizierte Athleten oder eine bildgebende Diagnostik vor der Infektion. Keine der Arbeiten lieferte einen Beleg dafür, dass die kardialen Veränderungen durch SARS-CoV-2 ausgelöst wurden.
Eine gepoolte Analyse ergab, dass eine variable Anzahl von Athleten (3,8–17 %) anhaltende Beschwerden hat, die die Rückkehr in ihren Sport beeinträchtigen könnten.

Quelle: Lemes IR et al. Br J Sports Med 2022; DOI: 10.1136/bjsports-2022-105583