Schlafapnoe & Herzmuskel Verborgene Schlafapnoe verschärft Kardiomyopathie

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Eine hypertrophe Kardiomyopathie geht wohl gehäuft mit einer obstruktiven Schlafapnoe einher, die oft übersehen wird Eine hypertrophe Kardiomyopathie geht wohl gehäuft mit einer obstruktiven Schlafapnoe einher, die oft übersehen wird © Paolese – stock.adobe.com

Unentdeckte Schlafapnoe belastet das Herz: Neue Studiendaten zeigen, dass sie hypertrophe Kardiomyopathie verschlimmern und subklinische Schäden fördern kann.

Eine hypertrophe Kardiomyopathie geht wohl gehäuft mit einer obstruktiven Schlafapnoe einher, die oft übersehen wird. Die nächtliche Atemstörung korreliert mit einem ungünstigen myokardialen Remodeling, verstärkter diastolischer Dysfunktion und erhöhten Troponin-T-Spiegeln, was für eine subklinische myokardiale Schädigung spricht, die die Krankheitslast erhöht.

Fast 60 % der Herzkranken hatten eine Schlafapnoe

Diese Zusammenhänge wurden in einer prospektiven Kohortenstudie mit 154 Personen aus dem Register eines tertiären Spezialzentrums für die hypertrophe Herzmuskelerkrankung gefunden. Bei 91 Erkrankten lag eine gestörte Respiration in der Schlafphase vor. Diese Gruppe hatte im Vergleich zur Teilnehmergruppe ohne diesen Befund einen höheren linksventrikulären Masseindex und ein vermehrtes Troponin T sowie mehr Symptome der NYHA-Klasse II bzw. III. Auch Hochdruck und Diabetes bestanden bei Schlafapnoe signifikant häufiger.

Die Studienresultate sprechen nach Einschätzung der Autorengruppe dafür, dass auch die noch nicht diagnostizierte schlafassoziierte Atemstörung für Personen mit hypertropher Kardiomyokardie von großer Relevanz ist. Sogar eine subklinische Schädigung kann schon die Symptomlast erhöhen, was man prätherapeutisch beachten sollte, vor allem wenn Tagesschläfrigkeit und verringerte Lebensqualität fehlen.

Karim S et al. JAMA Cardiol 2025; doi: 10.1001/jamacardio.2025.2877