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Vorhofflimmern: Wann ist die Ablation angezeigt?

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Vor einer Ablation muss zunächst das Für und Wider besprochen werden. Vor einer Ablation muss zunächst das Für und Wider besprochen werden. © romaset – stock.adobe.com
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Die Katheterablation ist ein vielversprechenden Verfahren bei hartnäckigem Vorhofflimmern. Doch die Patienten müssen sorgfältig ausgewählt werden.

„Man muss den Vorhof kennen, ehe man abladiert“, lautete die Kernaussage von Privatdozent Dr. ­Thomas ­Fischer, Medizinische Klinik I am Universitätsklinikum Würzburg. Den größten Nutzen erzielt man in frühen Stadien des Vorhofflimmerns, wenn es noch paroxysmal oder kurz persistierend ist. Für den Erfolg haben sich neben der Art des Flimmerns und dem Alter des Patienten die Vorhofgröße, weibliches Geschlecht, die Anzahl an erfolglos eingesetzten Antiarrhythmika und eine koronare Herzkrankheit als negative Prädiktoren erwiesen. Diese sechs Variablen finden sich im CAAP-AF-Score zur Risikobewertung wieder.

Komplikationsrate liegt inzwischen unter 1 %

Sehr sinnvoll findet Dr. Fischer ein 3D-Mapping vor der Interven­tion. Hier zeigt sich, ob Substrate außerhalb der Pulmonalvenen zu finden sind, was deren Isolation weniger aussichtsreich werden lässt. Auch dabei spiegeln die Mus­ter bestimmte Risikogruppen wider (s. Kasten).

Muster im 3D-Mapping

Kein Substrat außerhalb der Pulmonal­vene, Isolation ­Erfolg versprechend:
  • junge Patienten (< 65 Jahre)
  • kurze Krankheitsdauer
  • paroxysmales Flimmern
  • normale linksventrikuläre ­Ejektionsfraktion
  • normaler Body Mass Index
  • Kardioversion erfolgreich
Ausgeprägte Substrate außerhalb der ­Pulmonalvene, Erfolg der ­Isolation fraglich:

Generell riet der Referent, mit Patienten jenseits des 80. Lebensjahres das Für und Wider­ einer Ablation individuell zu besprechen. Die Komplikationsrate solle nicht von dem Eingriff abhalten. Sie liegt inzwischen unter 1 %, lediglich Gefäßprobleme am Leistenzugang rangieren mit 1,1 % darüber.

Quelle: Würzburger Kardioevent Virtual