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Wie lange schadet Rauchen dem Herz?

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Bis sich das Herz eines Ex-Rauchers wieder erholt hat, gehen Jahre ins Land. Bis sich das Herz eines Ex-Rauchers wieder erholt hat, gehen Jahre ins Land. © iStock/Ilmar Idiyatullin
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Wer über 20 Packungsjahre auf dem Buckel hat, muss noch 10–15 Jahre nach dem Rauchstopp vermehrt mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechnen.

Ab welchem Zeitpunkt das Risiko für Myokardinfarkt, zerebralen Insult und Herzinsuffizienz bei Ex-Rauchern wieder auf das Niveau eines Nichtrauchers sinkt, war bisher nicht ganz klar. Bei manchen Herz-Kreislauf-Risikorechnern fehlt die Zeitkomponente des Rauchstopps sogar ganz.

Das soll durch neue Ergebnisse aus der Framingham Heart Study klarer werden, zumindest bei ehemaligen Starkrauchern mit über 20 Packungsjahren. Die retrospektive Auswertung von 8770 Teilnehmern ergab, dass die vormals schwer Qualmenden zwar wie erwartet nach fünf Jahren schon ein deutlich reduziertes Herz-Kreislauf-Risiko aufweisen. Verglichen mit Personen, die niemals geraucht haben, blieben Herz-Kreislauf-Morbidität und -Mortalität jedoch noch bis zu 15 Jahre signifikant erhöht.

Überblicken konnten die Autoren die beachtliche Beobachtungszeit von median 26,4 Jahren – eine Zeit, an die andere große Gesundheitsstudien zu diesem Thema nicht herankommen, betonen die Kollegen. Damit dürfte die bisherige Annahme widerlegt sein, Nikotinjunkies hätten bereits fünf Jahre nach dem Quittieren wieder ein Herz-Kreislauf-Risiko wie ein immer abstinenter Mensch. Zumindest die starken Ex-Raucher müssen sich also gedulden.

Quelle: Duncan MS et al. JAMA 2019; 322: 642-650; DOI: 10.1001/jama.2019.10298