
Patientenfeedback Krebs-Patientenorganisationen bewerten Pharmabranche

Biotech- und Biopharmaunternehmen erzielen bemerkenswerte Fortschritte in Forschung und Entwicklung und gewinnen zunehmend die Aufmerksamkeit von Patientengruppen. Das sagt das britische Marktforschungsunternehmen PatientView. Es bezieht sich dabei auf die Ergebnisse einer Befragung von 550 Krebs-Patientenorganisationen weltweit von Dezember 2024 bis März 2025 und damit auf Erfahrungen von über 11 Millionen Krebspatient:innen.
Die Analyse bezog sich konkret auf die folgenden 32 pharmazeutischen Unternehmen (pU): • AbbVie • Amgen • Astellas • AstraZeneca • Bayer • Biogen • Boehringer Ingelheim • Bristol Myers Squibb • Daiichi Sankyo • Eisai • Eli Lilly • Exelixis • Gilead Sciences • GSK • Incyte • Ipsen • J&J Innovative Medicine (J&JIM) • Jazz • Merck & Co/MSD • Merck KGaA/EMD Serono • Novartis • Novo Nordisk • Otsuka • Pfizer • Recordati • Regeneron • Roche/Genentech/Chugai • Sanofi • Servier • Sobi • Takeda • Viatris..
Im Ergebnis zeigte sich, die Reputation der Pharmaindustrie nimmt aktuell leicht ab. 2022 bewerteten 68 % der befragten Krebsorganisationen die Branche mit „ausgezeichnet“ oder „gut“, 2023 waren es 63 % und 2024 nur noch 62 %. Dennoch ist die Zustimmungsrate hoch und im Vergleich zu 2022 (58 %) gestiegen.
Patientenorientierung und Transparenz
Laut der Patientenorganisationen punktet die Branche bei der Wirksamkeit der Medikamente und bei der Patientensicherheit. Nicht vollends überzeugt die Transparenz klinischer Studien, die patientengerechten Kommunikation, die Einbindung von Patientinnen und Patienten in Entscheidungsprozesse sowie Informationsmaterialien und Schulungen.
„Pharmafirmen sollten klare, verständliche und patientenfreundliche Informationen bereitstellen“, bemerkt bspw. eine spanische Krebsorganisation. Transparenz bei Studien, Schulungen für Fachkräfte und echte Zusammenarbeit mit Organisationen seien essenziell. US-amerikanische Patientenvertreter fordern, die Trennung zwischen Patientenaufklärung und Marketing müsse verantwortungsvoll und patientenzentriert überwunden werden.
Das Marktforschungsunternehmen beobachtet außerdem, dass Patientenorganisationen zunehmend zentrale Rollen im Gesundheitswesen übernehmen – von Aufklärung über medizinische Forschung bis hin zur Versorgung. Das zeige auch die Studie „Patients in Action“, ein weltweiter und therapiebereichsübergreifender Überblick über Patientenvertretungen (ebenfalls von PatientView). Im vergangenen Jahr waren 1.144 Patientenorganisiationen, darunter 264 Krebsorganisationen, interviewt worden. Das Ergebnis hier:
- 72 % der Patientenvertretungen weltweit, die sich 2024 an „Patients in Action“ beteiligten, glauben, einen Einfluss auf die medizinische Versorgung ihres Landes zu haben.
- 65 % sind der Meinung, dass sie Einfluss auf den Zugang von Patient:innen zur gesundheitlichen Betreuung haben.
- Laut eigenen Angaben vertreten 67 % der Patientenvertretungen die Interessen von Patient:innen gegenüber den Arzneimittelbehörden ihres Landes. In Kanada liegt diese Zahl bei 89 %.
Quelle:
Presseinformation von PatientView