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Nausea in der Notaufnahme Alkohol einatmen, dämpft Übelkeit

Autor: Sabine Mattes

Alkohol konnte die Nausea der Patienten wesentlich stärker reduzieren als die Salzlösung. (Agenturfoto) Alkohol konnte die Nausea der Patienten wesentlich stärker reduzieren als die Salzlösung. (Agenturfoto) © Malik/peopleimages.com – stock.adobe.com
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Wird Alkohol über die Nase inhaliert, kann man damit Übelkeit und Erbrechen bekämpfen. Zumindest wenn es sich dabei um Isopropylalkohol handelt.

Übelkeit und Erbrechen sind häufige Gründe für einen Besuch in der Notaufnahme. Wie die Ergebnisse einer Metaanalyse zeigen, scheint eine teilweise Linderung der Beschwerden bei Erwachsenen durch die Inhalation von Isopropylalkohol (IPA) möglich.

Wissenschaftler poolten die Daten von zwei randomisierten Kontrollstudien mit insgesamt 195 Patienten, um die Wirksamkeit von IPA gegenüber Placebo bei Übelkeit zu analysieren. Zur Inhalation angeboten wurden entweder industriell hergestellte Alkoholtupfer oder mit Salzlösung getränkte Tücher als Placebo. Den subjektiv empfundenen Effekt bewerteten die Patienten auf einer zehnstufigen Skala, der Wert Null stand für „keine Übelkeit“. In einer dritten Studie untersuchten die Wissenschaftler, ob die Inhalation von IPA oder Salzlösung in Kombination mit einem Antiemetikum beeinflusste, wie oft sich die Patienten bei ihrem Aufenthalt in der Notaufnahme übergeben mussten.

Alkohol konnte die Nausea der Patienten wesentlich stärker reduzieren als die Salzlösung. Im Mittel betrug der Abstand zwischen beiden 2,18 Punkte auf der Skala zugunsten des Alkohols. Die Mindestdifferenz für klinische Relevanz lag bei 1,5 Punkten. In Bezug auf die Häufigkeit des Erbrechens ließ sich kein Unterschied zwischen IPA und Placebo feststellen.

Die geringe Studien- und Patientenanzahl wirkt sich den Autoren zufolge limitierend auf die Qualität der Analyseergebnisse aus. Trotzdem empfehlen sie die Inhalation von IPA als günstige, schnell verfügbare Alternative, falls andere Medikationen nicht parat stehen oder kontraindiziert sind.

Quelle: Lee SY, Tamale JR. Emerg Med J 2023; DOI: 10.1136/emermed-2022-212871