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Allergenmixgetränk Anaphylaktischer Schock durch Smoothie

Autor: Friederike Klein

Durch die Zubereitungsart von Smoothies besteht ein Unterschied zu Säften aus einzelnen Früchten, welcher für Allergiker zur Gefahr werden kann. Durch die Zubereitungsart von Smoothies besteht ein Unterschied zu Säften aus einzelnen Früchten, welcher für Allergiker zur Gefahr werden kann. © iStock/nerudol
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Smoothies haben einen guten Ruf: Sie liefern Vitamine, unterstützen die Verdauung und machen satt. Für Allergiker aber können sie durch die Art der Fruchtzubereitung gefährlich werden.

In Smoothies werden häufig ganze Früchte/Gemüse samt Schale verarbeitet und manchmal enthalten sie noch Zusätze, z.B. Milchprodukte. Das ist ein bedeutsamer Unterschied zu Säften aus einzelnen Früchten und kann für Allergiker zur Gefahr werden. So entwickelte eine Patientin mit allergischer Rhinitis und Asthma eine halbe Stunde nach dem Trinken eines Smoothies Händejucken, Herzrasen, Hitzewallung und Schwindel. Als eine zunehmende Halsschwellung hinzukam, hatte sie Glück im Unglück: Ihre Freundin hatte einen Adrenalinpen dabei, den sie ihr rasch verabreichte.

Die Patientin hatte zuvor schon Kernobst, Banane und Kiwi wegen eines Kratzens im Hals gemieden, berichtete Dr. Hartmut Timmermann, niedergelassener Pneumologe aus Hamburg. Die Lungenfunktion war unauffällig, die Allergiediagnostik ergab die zur Anamnese passende polyvalente Sensibilisierung. Serologisch bestätigte sich eine hochgradige Sensibilisierung gegen Birkenpollen mit den Leitallergenen bet v 1 und Lieschgras.

Anaphylaxie durch Kreuzreaktion eher selten Bet-v-1-homologe PR-10 Proteine mit kreuzallergischer Reaktion auf Pollen und verschiedene Gemüse-, Nuss- und Obstsorten führen normalerweise nicht zu einer Anaphylaxie. Typisch ist vielmehr das orale Allergie-Syndrom, das die Frau vorher beschrieb. Wahrscheinlich war die PR-10-Allergen-Exposition im Smoothie aber so hoch, dass es quasi kumulativ zu einer Anaphylaxie kam. Der Frau wurde empfohlen, auf Smoothies zu verzichten und sie erhielt eine Ernährungsberatung. Derzeit ist sie beschwerdefrei.

Quelle: 61. Kongress der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin; Online-Veranstaltung)