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Niereninsuffizienz Auch kurze Sporteinheiten zeigen Nutzen

Autor: Dr. Anna Millenaar

Es zeigte sich, dass die kumulative körperliche Aktivität der Patienten umgekehrt proportional zum Fortschreiten der Nierenkrankheit war. Es zeigte sich, dass die kumulative körperliche Aktivität der Patienten umgekehrt proportional zum Fortschreiten der Nierenkrankheit war. © mi_viri - stock.adobe.com
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Es lohnt sich, Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Bewegung zu bringen: Sport und physische Aktivität scheinen die Progression der CKD merklich zu verlangsamen. Dabei reichen schon Trainingseinheiten von wenigen Minuten Dauer.

Sport und Bewegung scheinen das Voranschreiten einer chronischer Nierenerkrankung (CKD) zu verlangsamen. Das berichtet eine Wissenschaftlergruppe um Dr. Mengyi Liu vom Nanfang-Krankenhaus im chinesischen Guangzhou. Das Team hatte die Assoziation von körperlicher Aktivität und der Progredienz einer CKD bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und Übergewicht untersucht.

Eingeschlossen in die Studie waren 1.746 Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (eGFR) von ≥ 60 ml/min/1,73 m². Die Bewegungsfreude der Teilnehmer erfassten die Wissenschaftler mittels eines Akzelerometers, und zwar zu Studienbeginn, nach zwölf Monaten sowie nach vier und acht Jahren. Als Endpunkt hatten Dr. Mengyi und Kollegen das Fortschreiten der CKD festgelegt, definiert als eGFR < 60 ml/min/1,73 m² mit einem Abfall von ≥ 30 % oder einer CKD im Endstadium.

Bei einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von zwölf Jahren kam es bei 567 Studienteilnehmern zum Progress der CKD. Es zeigte sich, dass die kumulative körperliche Aktivität der Patienten umgekehrt proportional zum Fortschreiten der Nierenkrankheit war. Das galt auch dann, wenn sich die Patienten für weniger als zehn Minuten bewegten.

Progressionsrisiko bis zu einem Drittel gemindert

Es konnte außerdem nachgewiesen werden, dass eine Steigerung der Trainingsintensität über die ersten vier Jahre mit einem bis zu 33 % niedrigeren Progressionsrisiko des Nierenleidens einherging.  Demnach vermag ein maßvolles bis intensives Training die Progression einer CKD merklich abzubremsen, fassen die Studienautoren zusammen. Dabei machen sich offensichtlich schon kurze Übungseinheiten bezahlt.

Quelle: Liu M et al. Br J Sports Med 2024; 58: 313-319; DOI: 10.1136/bjsports-2023-107564