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H.-pylori-Eradikation Auf die Toilette statt zur Endoskopie

Autor: Sabine Mattes

Falsch-positive Testergebnisse lassen sich offenbar durch die Verwendung von Urea-Atemtests vermeiden. Falsch-positive Testergebnisse lassen sich offenbar durch die Verwendung von Urea-Atemtests vermeiden. © Pixel-Shot – stock.adobe.com
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Bei der Bestätigung einer Infektion mit Helicobacter pylori (H. pylori) haben Stuhltests gute Ergebnisse gezeigt. Eine Gruppe niederländischer Wissenschaftler prüfte nun, ob sich diese Methode auch dazu eignet, den Erfolg einer H.-pylori-Eradikation zu messen und ggf. im gleichen Schritt auf Resistenzen gegenüber Clarithromycin zu testen.

Eine nicht-invasive Probenentnahme ist für Patienten bei vergleichbaren Ergebnissen deutlich attraktiver als die Materialgewinnung im Rahmen einer Endoskopie und es würde den Prozess vereinfachen, wenn für beide Tests die gleiche Probe genutzt werden könnte.

Die Forscher werteten die Stuhlproben von knapp 100 Patienten aus, die sich zuvor einer H.-pylori-Eradikation unterzogen hatten. Die Proben lagen als trockener Stuhl und als immunologischer Stuhltest (FIT) vor. Die Ergebnisse von zusätzlich durchgeführten Urea-Atemtests dienten als Referenz. Sie zeigten eine Eradikationsrate von 68 % nach der ersten Therapierunde. 

Im Vergleich zu den Referenzwerten ermittelte der H.-pylori-Antigennachweis im Stuhl (SAT) eine erfolgreiche Eradikation mit einer Genauigkeit von etwa 72 % – unabhängig von der Form der Stuhlproben. Besonders in Bezug auf die Spezifität blieb der SAT aber deutlich hinter den Atemtests zurück. Die Wissenschaftler vermuten, dass Spuren des Antigens länger als bisher angenommen in den Fäkalien verbleiben und daher für falsch-positive Testergebnisse sorgten. 

Die Bestimmung einer Clarithromycinresistenz erfolgte über einen PCR-Test. Dieser gelang mit den trockenen, aber nicht mit den FIT-Proben. Die ermittelte Resistenzrate lag bei 13,4 %. Die Quantität und Qualität der in der FIT-Lösung enthaltenen DNA genügte nicht, um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten – vermutlich aufgrund der geringeren Konzentration des Materials. Bezüglich Umsetzbarkeit und Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Tests in der Praxis müssten weitere Untersuchungen folgen, heißt es im Fazit der Studie.

Quelle: Mommersteeg MC et al. United Europ Gastroenterol J 2023; DOI: 10.1002/ueg2.12473