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Mobile CT-Einheit Diagnostik auf dem Oktoberfest

Autor: Michael Brendler

Mit einem mobilen CT auf dem Oktoberfest konnten die Münchner Kliniken entlastet werden. Mit einem mobilen CT auf dem Oktoberfest konnten die Münchner Kliniken entlastet werden. © karepa – stock.adobe.com
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Jahr für Jahr feiern pro Tag rund 390.000 Besucher auf dem Oktoberfest – das bleibt auch für die Notfallversorgung in der Stadt nicht ohne Folgen.

Pro Tag mussten in den Jahren 2015 bis 2019 durchschnittlich 69 verletzte Wiesnbesucher in den Münchner Krankenhäusern chirurgisch versorgt werden. Um die Arbeitsbelastung der Sanitäter und Ärzte zu reduzieren und Personen, die keine klinische Versorgung benötigen, vorab zu identifizieren, kamen die Verantwortlichen 2022 auf eine Idee.

205 Verletzte erhielten vor Ort eine Computertomografie

Sie installierten eine mobile CT-Einheit nebst Technikern und Radiologen direkt auf der Theresienwiese, die täglich bis spät in die Nacht besetzt war. Im vergangenen Jahr wurde bei 205 Personen mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma eine CT-Untersuchung durchgeführt, berichtet Dr. ­Wilhelm ­Flatz von der Klinik und Poliklinik für Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universität.
Elf von ihnen erhielten die Dia­gnose intrakranielle Blutung, bei 23 Personen zeigte die Bildgebung eine Fraktur im Bereich des Mittelgesichts. Bei keinem fand sich eine Verletzung der HWS. 

Münchner Kliniken wurden deutlich entlastet

Aufgrund der Befunde mussten 17 Untersuchte mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Die anderen ließen sich ambulant weiterbetreuen. Statt der üblichen 69 verletzten Wiesngäste haben die Münchner Kliniken 2022 täglich nur 62 behandeln müssen. Mithilfe der mobilen CT konnte in einer nicht unerheblichen Zahl von Fällen eine schwere Verletzung ausgeschlossen werden, so Dr. Flatz. Dies habe seiner Meinung nach dazu beigetragen, die Belastung der Münchner Kliniken und Rettungsdienste während dieses Groß­ereignisses zu reduzieren.

Quelle: Flatz W et al. N Engl J Med. 2023; 389: 1051-1052; DOI: 10.1056/NEJMc2306490