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Schlaganfall Kardiale Komplikationen verschlechtern Prognose

Autor: Prof. Dr. Lutz Heinemann

Die 5-Jahres-Mortalität war bei Herzproblemen 
deutlich erhöht. Die 5-Jahres-Mortalität war bei Herzproblemen deutlich erhöht. © iStock/ TefiM
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Treten kardiovaskuläre Komplikationen kurz nach dem Schlaganfall auf, dann ist Vorsicht geboten: Langfristig kann es zu noch mehr gesundheitlichen Problemen kommen.

Treten kurz nach einem ischämischen Schlaganfall kardiale Probleme auf, steigt das Langzeitrisiko für weitere gravierende Herz-Kreislauf-Ereignisse inklusive erneutem Insult. Dies zeigte die retro­spektive Analyse von Patientendaten aus 53 medizinischen Einrichtungen. Eingeschlossen waren Schlaganfallpatienten mit Fünf-Jahres-Follow-up.

Bei einem Teil von ihnen kam es in den ersten vier Wochen nach dem Schlaganfall zu neuen kardialen Auffälligkeiten: 11,1 % entwickelten ein akutes Koronarsyndrom, 8,8 % Vorhofflimmern bzw. -flattern, 6,4 % eine Herzinsuffizienz, 1,2 % schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien und 0,1 % ein Takotsubo-Syndrom. Diese Patienten hatten eine schlechtere Prognose als Kontrollpersonen mit unproblematischem Verlauf. Sie erlitten nicht nur deutlich öfter einen Herzinfarkt oder kamen aus anderen Gründen erneut in die Klinik. Signifikant erhöht war in dieser Gruppe jeweils auch die Fünf-Jahres-Gesamtmortalität: akutes Koronarsyndrom (Odds Ratio, OR, 1,49), Vorhofflimmern oder -flattern (OR 1,45), Herzinsuffizienz (OR 1,83), schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien (OR 2,08).

Ein neu aufgetretenes Tako­tsubo-Syndrom war assoziiert mit schwerwiegenden kardio­vaskulären Ereignissen (OR 1,89). Das Fünf-Jahres-Risiko für einen erneuten Schlaganfall lag indes nur bei Patienten mit Vorhofflimmern oder -flattern deutlich höher (OR 1,10).

Quelle: Buckley BJR et al. Stroke 2022; DOI: 10.1161/STROKEAHA.121.037316