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Kognition, Schlafqualität, Mikrobiom Lactulose hat nicht ausgedient

DGIM 2024 Autor: Nina Arndt

War Lactulose ausreichend dosiert worden, führte dies zu einer Expansion von Bifidobakterien, die das Wachstum von vacomycinresistenten Enterokokken supprimierten. War Lactulose ausreichend dosiert worden, führte dies zu einer Expansion von Bifidobakterien, die das Wachstum von vacomycinresistenten Enterokokken supprimierten. © mi_viri - stock.adobe.com
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Lactulose gilt als Erstlinientherapie für Patienten mit Leberzirrhose und akuter hepatischer Enzephalopatie (HE), doch auch Patienten ohne akute HE profitieren von der Behandlung. Zudem verändert das synthetische Disaccharid das Mikrobiom. Das zeigen zwei Arbeiten aus den USA, über die Prof. Dr. Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen berichtete.

Eingeschlossen in die erste Studie waren 52 Patienten mit Leberzirrhose ohne HE. Die Teilnehmer wurden in eine Kontrollgruppe und einen Behandlungsarm (20 g zweimal täglich) randomisiert. Die Forscher ermittelten dann, ob sich der Animal-Naming-Test-Score und die Schlafqualität bei den Patienten über den Nachverfolgungszeitraum von 28 Tagen veränderte. Unter Lactulose verbesserte sich der Score signifikant und deutlich mehr Teilnehmer gaben an, besser schlafen zu können.

In der zweiten Studie wurden mittels metagenomischer Sequenzierung 847 Stuhlproben von 22 Gesunden und 356 hospitalisierten Patienten mit Lebererkrankung untersucht. War Lactulose ausreichend dosiert worden, führte dies zu einer Expansion von Bifidobakterien, die das Wachstum von vacomycinresistenten Enterokokken supprimierten. Zudem erlitten Patienten mit erhöhter Bifidobakterienfrequenz weniger sekundäre Infektionen, wie eine spontane bakterielle Peritonitis. Lactulose ist zwar alt, aber trotzdem gut, so das Fazit von Prof. Trautwein.

Quelle: DGIM 2024