Frieden für Berlin: Ein neuer jüdischer Ermittler bereichert die Krimiwelt
Hanna Golden, eine junge Journalistin, die ihren Nachnamen einer kurzen, unglücklichen Ehe verdankt, schreibt einen Artikel über die Schändung eines jüdischen Friedhofes. Daraufhin erhält sie Todesdrohungen per Mail. Alain Liebermann übernimmt den Fall, nicht ahnend, wie komplex und brutal er sich noch entwickeln wird.
Der Plot an sich ist schon sehr spannend und fesselt mit vielen findigen Wendungen bis zum Schluss. Das Buch gewinnt aber durch den jüdischen Blickwinkel des Protagonisten und die Ausflüge zu seiner Familie noch erheblich dazu. Immer wieder ein Lesegenuss sind die Besuche bei Helene Liebermann, dem 95-jährigen Oberhaupt der weitverzweigten Familie, bei dem nicht nur Alain gerne Rat sucht.
Der zweite Fall von Alain Liebermann führt tief ins politische Berlin. Ein Anschlag auf die erste grüne Verteidigungsministerin der Bundesrepublik schlägt fehl. Ins Visier der Ermittler geraten Politiker, Personenschützer, Bewohner der Luxusinsel Schwanenwerder und die Nachbarn der Ministerin, zu denen brisanterweise der Cousin des Staatschützers zählt. Doch alle Spuren scheinen ins Leere zu laufen.
Für Alain kommt erschwerend hinzu, dass Großmutter Helene nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus liegt, dem Tode näher als dem Leben. Doch mit Hilfe seiner Kollegen Salma und Velkan kann er den Fall Schritt für Schritt entschlüsseln. Die Auflösung weiß dann noch einmal zu überraschen, ergibt aber ein stimmiges Gesamtbild. Fazit nach dem zweiten Buch: gerne mehr davon!