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Babykost Anreicherung nutzlos?

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Für keines der geprüften Säuglingsmilchprodukte konnte ein positiver Einfluss auf die spätere kognitive Leistung gesichert werden. (Agenturfoto) Für keines der geprüften Säuglingsmilchprodukte konnte ein positiver Einfluss auf die spätere kognitive Leistung gesichert werden. (Agenturfoto) © iStock/Dimitris66
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Mit Nährstoffen angereicherte Säuglingsnahrung macht Kinder später nicht zu geistigen Überfliegern.

Die Anreicherung von Säuglingsnahrung mit mutmaßlich gesunden Komponenten hat offenbar nicht den ersehnten Effekt auf die geistige Entwicklung der Babys. Zu diesem Ergebnis kommen britische Wissenschaftler in einer Studie mit rund 1.600 Teilnehmern. Dabei verlinkten sie die Daten zur Ernährung am Lebensanfang mit den Ergebnissen eines mathematischen Schultests im Alter von 16 Jahren.

Extra Proteine, Eisen und Fettsäuren ohne Effekt

Für keines der geprüften Säuglingsmilchprodukte konnte ein positiver Einfluss auf die spätere kognitive Leistung gesichert werden, schreibt das Team um Dr. Maximiliane Verfürden vom Institute of Child Health in London. Das galt sowohl für den Zusatz von hochkalorischen Makronährstoffen (v.a. Proteine) als auch für die Anreicherung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch Eisen und sn-2-Palmitat hatten keinen Effekt.

Die Nährstoffe werden üblicherweise ergänzt, um den erhöhten Bedarf von Frühgeborenen nach der Entlassung aus der Klinik zu decken. Zudem sollen sie bei Säuglingen, die termingerecht, aber zu klein auf die Welt kamen, das Wachstum und die kognitive Entwicklung fördern. Ungesättigte Fettsäuren werden supplementiert, um Intelligenz und Sehvermögen zu verbessern – unabhängig von der Dauer der Schwangerschaft. Eisen soll schädliche Effekte eines Mangels auf die geistige Leistungsfähigkeit im späteren Leben mindern.

Quelle: Verfürden ML et al. BMJ 2021; 375: e065805; DOI: 10.1136/bmj-2021-065805