Leichter zur ALS-Diagnose Biomarker-Duo steigert ALS-Erkennungsrate deutlich

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Zwei Biomarker im Blut, ein Durchbruch Zwei Biomarker im Blut, ein Durchbruch © Jetsada - stock.adobe.com (Generiert mit KI)

Zwei Biomarker im Blut, ein Durchbruch: Die Kombination von cTnT und sNfL verbessert die Unterscheidung von ALS gegenüber anderen Erkrankungen signifikant, wie eine Studie zeigt.

Kombiniert man die Werte von kardialem Troponin (cTnT)und Neurofilament-Leichtketten im Serum (sNfL), lässt sich die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) besser von anderen Krankheiten abgrenzen als bisher. Das ergab eine Studie unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn.

Der Marker sNfL hat sich bereits bei neuroaxonalen Schädigungen etabliert, erhöhte Werte sind aber nicht für eine ALS spezifisch. Wegen der muskulären Schäden, die unter der Krankheit entstehen, steigt cTnT ebenfalls an.

In ihrer retrospektiven Analyse prüften die Forschenden den diagnostischen Wert der beiden Marker alleine und in Kombination. Dazu verglichen sie die Daten von 293 ALS-Kranken mit denen von 85 Menschen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen sowie mit 29 gesunden Kontrollen. Eine unabhängige Kohorte von 501 ALS-Patientinnen und -Patienten diente der Validierung der Ergebnisse.

Durch die kombinierte Biomarkerstrategie wurde eine signifikant bessere Trennschärfe zwischen ALS und anderen Erkrankungen erreicht. Das Forscherteam hofft, die Erkrankung in Zukunft frühzeitiger und sicherer diagnostizieren zu können.

Quelle: Pressemitteillung – Universitätsklinikum Bonn