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Demenz Diagnose erhöht das Suizidrisiko

Autor: Sabine Mattes

Nach einer Demenzdiagnose sollten Patient:innen auch psychologische Beratung erhalten. Nach einer Demenzdiagnose sollten Patient:innen auch psychologische Beratung erhalten. © Gabriele Rohde – stock.adobe.com
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Menschen, die eine Demenzdiagnose erhalten, benötigen psychologische Betreuung. Denn viele werden von Selbstmordgedanken geplagt, insbesondere in jüngeren Jahren.

Die Dia­gnose Demenz markiert für viele Patienten einen tiefen Einschnitt in ihr aktuelles Leben. Nichts ist mehr wie zuvor, die Prognose düster. Wie die Ergebnisse einer englischen Studie zeigen, besteht für Patienten mit bestimmten Konstellationen in diesem Zusammenhang ein erhöhtes Suizidrisiko. Dies gilt vor allem für jüngere Betroffene (< 65 Jahre) und solche, die unter psych­iatrischen Vorerkrankungen litten. 

Für alle Demenzpatienten waren außerdem die ersten drei Monate nach der Diagnose kritisch. Studienteilnehmer unter 65 Jahren hatten in diesem Zeitraum ein fast sieben Mal so hohes Suizidrisiko wie gesunde Kontrollen. Die Autoren sprechen sich deswegen dafür aus, zeitgleich mit der Demenzdiagnose auch eine Risikoevaluierung durchzuführen. Bei Bedarf könne so rechtzeitig mit der Suizidprävention begonnen werden – insbesondere bei den genannten Patientengruppen.

Quelle: Alothman D et al. JAMA Neurol 2022; 79: 1148-1154; DOI: 10.1001/jamaneurol.2022.3094


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