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Myelodysplastisches Syndrom ESA mit Überlebensvorteil

EHA 2022 Autor: Friederike Klein

Bei denjenigen, die ESA erhalten hatten, lag das mediane OS bei 44,9 Monaten und damit signifikant höher als in der Gruppe ohne ESA. Bei denjenigen, die ESA erhalten hatten, lag das mediane OS bei 44,9 Monaten und damit signifikant höher als in der Gruppe ohne ESA. © iStock/ jarun011
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Bereits vor einiger Zeit hatte eine Studie auf Basis des prospektiven Registers EUMDS gezeigt, dass der Einsatz von erythropoesestimulierenden Agenzien (ESA) bei Myelodysplastischen Syndromen (MDS) mit niedrigem Risiko und Anämie (Hämoglobinspiegel < 10g/dl) die Notwendigkeit regelmäßiger Transfusionen herauszögern kann.

An dem Register beteiligen sich Kliniken der Primär- bis Maximalversorgung in 16 europäischen Staaten und Israel. Prof. Dr. Hege ­Gravdahl ­Garelius vom Sahlgrenska Universitätshospital in Göteborg betonte, dass bereits in dieser Auswertung gezeigt werden konnte, dass das Ansprechen auf ESA am besten ist, wenn die Betroffenen noch keine Transfusion erhalten hatten.

Sie stellte eine erweiterte Auswertung der Registerdaten vor, welche die Effekte der ESA-Therapie in Abhängigkeit von Transfusionen von Erythrozytenkonzentraten (EK) auf das Gesamtüberleben untersuchte.Eingeschlossen wurden registrierte Patient:innen, die vor Juli 2019 die Diagnose einer Niedrigrisiko-MDS erhalten hatten und eine Anämie aufwiesen. Mithilfe der Propensity-Score-Matching-Methode wurden 742 Individuen mit und 426 ohne ESA-Therapie für den Vergleich möglichst ähnlicher Patientinnen und Patienten identifiziert.

Das Gesamtüberleben der Betroffenen wurde ab erstmalig aufgetretener Anämie bestimmt. Bei denjenigen, die ESA erhalten hatten, lag das mediane OS bei 44,9 Monaten und damit signifikant höher als in der Gruppe ohne ESA (34,8 Monate; p < 0,003). Hatten die Patient:innen vor Beginn der ESA-Therapie bereits EK-Transfusionen erhalten, war das OS signifikant schlechter als bei Beginn der ESA-Gabe vor der ersten Transfusion (p < 0,001). Zudem wiesen diejenigen, die EK erhalten hatten, eine schlechtere Lebensqualität nach dem Instrument EQ-5D auf.

Für Prof. Garelius ist klar: ESA verbessern signifikant die Prognose von Betroffen mit Niedrigrisiko-MDS und es ist wichtig, die Behandlung mit ESA vor Entstehen des Transfusionsbedarfs zu beginnen.

Kongressbericht: EHA2022 Congress