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Prostatakarzinom KI und Ultraschall – ein starkes Duo

Autor: Dr. Miriam Sonnet

Wird der Ultraschall durch Künstliche Intelligenz ergänzt, bietet dies eine höhere Sicherheit bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms. Wird der Ultraschall durch Künstliche Intelligenz ergänzt, bietet dies eine höhere Sicherheit bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms. © bibiphoto – stock.adobe.com
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Beim Prostatakarzinom ist die frühestmögliche Erkennung unabdingbar. Neben den Klassikern wie Tastuntersuchung oder PSA-Wert-Bestimmung, kann hierbei zukünftig auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen.

Mit der Tastuntersuchung werden weniger als die Hälfte aller Prostatakarzinome erkannt. Denn oft sind die Tumoren klein oder sie liegen an einer ungünstigen Stelle. Viele Männer nehmen daher auf eigene Kosten weitere diagnostische Untersuchungen in Anspruch, u.a. die Bestimmung des PSA-Wertes oder eine Magnetresonanztomografie. Etwas aus der Mode gekommen sei der Ultraschall, betont Prof. Dr. Sascha Kaufmann vom Siloah St. Trudpert Klinikum in Pforzheim und stellvertretender Leiter der DEGUM-Sektion Urologie in einer Pressemitteilung. 

Insbesondere in Kombination mit Künstlicher Intelligenz (KI) könne die Sonografie aber eine gute Basisuntersuchung im Rahmen der Vorsorge darstellen, so der Experte. In der Praxis zum Einsatz kommt dieses Verfahren in der Region Pforzheim/Enzkreis im Nordschwarzwald. Das Projekt, an dem sich niedergelassene Urolog:innen beteiligen, wird vom Land gefördert. Der Ultraschall erfolgt dabei standardmäßig über den Enddarm und die Bilder werden anschließend mithilfe der KI ausgewertet, die die Aufnahmen mit rund 70.000 Datensätzen vergleicht. Langzeitergebnisse belegen die Nutzbarkeit der „artifiziellen neuronalen Netzwerkanalyse“, kurz ANNA. „Eine Ultraschalluntersuchung kann vor Ort in der urologischen Praxis durchgeführt werden. Durch die Kombination von Ultraschall und KI erhoffen wir uns für die Patienten eine höhere Diagnosesicherheit als bisher“, wird Prof. Kaufmann in einer Pressemitteilung zitiert. 

Eine entsprechende Ausbildung sei unabdingbar, um den Ultraschall mit KI-Analyse hochwertig durchzuführen. Deshalb bietet Prof. Kaufmann zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Stephan Kruck, ebenfalls vom Siloah St. Trudpert Klinikum in Pforzheim und Leiter der DEGUM-Sektion Urologie, über die DEGUM zertifizierte Kurse in der neuen Technologie an. Die Experten sind überzeugt, dass ein Ultraschall plus KI die Früherkennung von Prostatakrebs ideal ergänzen kann.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für ­Ultraschall in der Medizin (DEGUM)