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Bei Anruf Arzt: Comic-Kampagne der KV Hessen soll die Notrufnummer 116117 bekannter machen

Gesundheitspolitik Autor: Isabel Aulehla

Schwer zu übersehen: Auf viele Farben und wenige Worte setzt die Kampagne für die Rufnummer des ÄBD. Diese soll bekannter werden und so Notaufnahmen entlasten. Schwer zu übersehen: Auf viele Farben und wenige Worte setzt die Kampagne für die Rufnummer des ÄBD. Diese soll bekannter werden und so Notaufnahmen entlasten. © KV Hessen
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Dass es den ärztlichen Bereitschaftsdienst gibt, ist allgemein bekannt – seine Rufnummer jedoch nicht. Die KV Hessen möchte das mit einer Comic-Kampa­gne ändern.

„Es sind die poppigsten Motive, die seit Jahren durch Frankfurt gefahren sind“, freut sich Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender der KV Hessen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Eckhard Starke stellte er am 30.4. die neue Comic-Kampagne der KV zur Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes vor. Eine Summe im hohen fünfstelligen Bereich hat sie die KV Hessen gekostet, 17 Mio. Menschen soll sie erreichen.

Bisher ist die 116117 („elfsechs elfsieben“) wenig bekannt. 73 % der Hessen kennen zwar den ärztlichen Bereitschaftsdienst, nur 13 % haben jedoch von der 116117 gehört. Besonders unbekannt ist die Rufnummer bei den 18- bis 39-Jährigen und in Ballungsgebieten. Genau diese Gruppe möchte die KV Hessen nun ansprechen – und zwar mit Comics. 150 Großflächenplakate mit Aufschriften wie „Autsch“, „Schnief“ und „Würg“ zieren die Straßen in elf hessischen Ballungsräumen. Die zentrale Botschaft: „116117! Bei Anruf Arzt. Rund um die Uhr.“

Auch auf Bussen, in Gastronomiebetrieben und im Internet sind die Motive zu sehen. Zudem möchte die KV ihrer Kampagne durch die Radiosender hr3 und YOU FM Gehör verschaffen. Für fünf Wochen läuft das Projekt. „Unsere Aktion bringt auf den Punkt, worum es geht. Sie ist prägnant und zugleich informativ. Wir sind überzeugt, dass wir damit den Nerv der Menschen treffen“, so Dastych und Dr. Starke.

Bei Bagatellerkrankungen wird zu oft 112 gewählt

Ein großes Ziel der Kampagne ist es, die Notaufnahmen der Kliniken zu entlasten. Bei leichten Erkrankungen wie Hus­ten, Schnupfen oder Übelkeit sollen Betroffene die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes wählen und nicht etwa die 112. Durch viele Fehlinanspruchnahmen entstehen beim Rettungsdienst Kapazitätsprobleme. Für echte Notfälle stehen im schlimmsten Fall keine Einsatzwagen zur Verfügung. „Darüber hinaus berücksichtigt die Kampagne bereits den im Terminservice- und Versorgungsgesetz beschlossenen Ausbau der Terminservicestellen, die ja ab Januar 2020 an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden täglich ebenfalls unter der bundesweit einheitlichen 116117 für die Vermittlung von Terminen erreichbar sein sollen“, betonen Dastych und Dr. Starke.

Die Idee der 116117 stammt von der KV Brandenburg. Sie existiert, um Hilfesuchende außerhalb der regulären Praxis-Sprechstundenzeiten an einen Bereitschaftsdienst zu vermitteln. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung wird ebenfalls eine Kampagne zur 116117 initiieren, um die Nummer bundesweit bekannter zu machen.

Quelle: Pressegespräch KV Hessen

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