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Diagnostik Blasinstrument für Asthmatiker

Autor: Maria Weiß

Die Diagnostik des Asthmas könnte um die FeNO-Messung erweitert werden. Die Diagnostik des Asthmas könnte um die FeNO-Messung erweitert werden. © WrightStudio – stock.adobe.com
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Die Bestimmung von Stickoxid (NO) in der Ausatemluft gilt als wichtiges diagnostisches Werkzeug bei Asthma bronchiale. Wie sich diese Untersuchung zukünftig in das Management von Asthma-Patienten einbinden lässt, haben Experten der American Thoracic Society in einer Praxisleitlinie überlegt.

Asthma hat zahlreiche verschiedene Trigger. Für Patienten, die nicht ausreichend auf die übliche Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren ansprechen, stehen inzwischen auch Biologika zur Verfügung. Allerdings ist es dadurch wichtiger geworden, die Erkrankung im Vorfeld besser zu differenzieren.

Eine Möglichkeit ist die Messung von NO in der Ausatemluft (FeNO), da sie das Ausmaß der inflammatorischen Veränderungen in den Atemwegen widerspiegelt. Die Experten um Dr. Sumita Khatri von der Abteilung für Pneumologie an der Cleveland Clinic in Ohio wollten in ihrer Praxisleitlinie an erster Stelle die Frage klären, ob eine FeNO-Messung grundsätzlich bei allen Patienten mit Asthma notwendig ist, um eine optimale Therapie zu gewährleisten.

Die Datenlage war zwar insgesamt qualitativ schwach, dennoch ließ sich zeigen, dass sich bei einer via FeNo abgestimmten Therapie die Asthmakontrolle leicht verbessert – vor allem bei Kindern. Sowohl die Zahl der Exazerbationen als auch der Anteil der Patienten mit oraler Kortikosteroidtherapie waren nach einer FeNO-Feinabstimmung etwas geringer als ohne die Zusatzuntersuchung. Da die Effekte nur moderat ausfallen, empfiehlt die American Thoracic Society, Patienten, bei denen eine Asthmatherapie geplant ist, eine FeNO-Messung zumindest zu erwägen.

Andere Endpunkte wie symptomfreie Tage, Arbeitsfehlzeiten oder Lebensqualität besserten sich in den entsprechenden Studien zu FeNO-Messungen nicht wesentlich, wenn die Untersuchung zur Therapieabstimmung eingesetzt wurde. Die Studien waren aber zumeist dafür auch nicht ausreichend gepowert.

Einen Kostenvorteil schien die zusätzliche Untersuchung besonders bei häufigen Exazerbationen bzw. schlechter Asthmakontrolle zu bieten. Dennoch bleibe zu klären, wie sich die Patienten identifizieren lassen, die am stärksten von einer FeNO-abgestimmten Therapie profitieren. Zukünftig sei denkbar, sie z.B. auch zu nutzen, um Patienten zu erkennen, die von einem Th2-Biologikum profitieren. Leider gibt es bisher keine ausreichenden Daten. Viele Fragen bleiben somit noch offen, auch zum genauen Stellenwert eines kontinuierlichen FeNO-Monitorings.

Quelle: Khatri SB et al. Am J Respir Crit Care Med 2021; 204: e97-e109; DOI: 10.1164/rccm.202109-2093ST