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Depressionen Ein HI(I)T für die mentale Gesundheit

Autor: Sabine Mattes

Ein High-Intensity Interval Training hilft Körper und Psyche. Ein High-Intensity Interval Training hilft Körper und Psyche. © iStock/DisobeyArt
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Von Sport profitieren Körper und Psyche. Ein intensives Intervalltraining kann sogar bei Depressionen helfen.

Beim High-Intensity Interval Training (HIIT) wechseln sich kurze, sehr anstrengende Trainingseinheiten und Ruhephasen in schneller Folge ab. Durch die hohe Intensität lassen sich mit relativ geringem Zeitaufwand schneller Erfolge erzielen als mit herkömmlichen Trainingsmethoden, schreiben Rebecca Martland, Institute of Psychiatry, Psychology and Neuro­science am King’s College in London, und Kollegen.

Doch nicht nur der Körper profitiert – auch die mentale Gesundheit kann durch das HIIT positiv beeinflusst werden. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler nach der Analyse von insgesamt 58 Studien, an denen sowohl gesunde Trainierende als auch solche mit chronischen Krankheiten inkl. diagnostizierter mentaler Störung teilnahmen. Die respektiven Kontrollgruppen betrieben entweder einen anderen oder keinen Sport. Von Interesse waren unter anderem die Auswirkungen des Intervalltrainings auf das geistige Wohlbefinden, auf Depressionen, Ängste, Disstress und psychologischen Stress sowie die Schlafqualität.

Verglichen mit den nicht-aktiven Kontrollen ließ HIIT das allgemeine geistige Wohlbefinden der Studienteilnehmer in moderatem Maße steigen. Dies traf besonders dann zu, wenn die Übungen für sieben oder mehr Wochen durchgeführt wurden. Zusätzlich sank die Schwere von vorhandenen Depressionen und wahrgenommenem Stress. Die Wissenschaftler vermuten zudem, dass sich HIIT positiv auf Disstress und Schlafqualität auswirken könnte – die Datenbasis hierzu war jedoch sehr dünn.

Sport ist gut, intensives Training besser

HIIT stelle somit für Gesunde und Patienten mit mentalen Störungen eine geeignete und sichere Trainingsform zur Verbesserung der geistigen Gesundheit dar, schließen Rebecca Martland und Kollegen. Dies gelte insbesondere für den Vergleich mit Nicht-Sportlern. Doch auch wenn die Kontrollen eine andere Form von physischer Aktivität betrieben, lagen die Outcomes der HIIT-Gruppe leicht darüber.

Quelle: Martland R et al. Br J Sports Med 2021; DOI: 10.1136/bjsports-2021-103984