GPT 2021: Kombinationseffekte bei STW 5 und STW 5-II in vitro belegt

Die Synergieforschung ist für die Phytotherapie ein zentrales Thema. Eine auf dem Kongress der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) 2021 präsentiertes Poster zu einer Literaturrecherche1 zeigt: Im Bereich der Gastroenterologie liegen für zwei Phytopharmaka mit klinisch belegter Wirksamkeit, STW 5 und STW 5-II, systematische Untersuchungen zu Kombinationseffekten vor.

Die Synergieforschung in der Phytotherapie geht der Frage nach, wie die verschiedenen Inhaltsstoffe phytotherapeutischer Wirkstoffe zusammenwirken. Sie können synergistische, additive oder auch antagonistische Effekte erzielen. Als Grundlage der aktuellen Literaturrecherche1 dienten Arbeiten, bei denen die Bestimmung dieser Kombinationseffekte durch systematische Untersuchungen und Auswertungen mehrerer Konzentrationen eines Phytopharmakons erfolgt ist.

Im Ergebnis konnten sowohl für STW 5, einer Kombination von neun Heilpflanzenextrakten, sowie für STW 5-II mit sechs kombinierten Heilpflanzen, entsprechende Studien2,3 identifiziert werden. Hierin erwies sich z.B. Kamillen- und Pfefferminzextrakt als synergistisch mit Iberis-amara-Extrakt.2 In der zweiten Studie mit drei Entzündungsmodellen bewiesen diese und weitere Kombinationspartner synergistische, additive sowie antagonistische Wirkungen.3 Laut der Autoren der Literaturrecherche stützen diese nachgewiesenen Interaktionen das Konzept der Multi-Target-Therapie4 bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden.

Untermauert wird die Relevanz der Kombinationseffekte durch klinische Wirksamkeitsbelege für STW 5 (Iberogast Classic) und STW 5-II (Iberogast Advance) bei der Behandlung der vielfältigen Symptomatik bei Reizdarmsyndrom und funktioneller Dyspepsie. Auf Basis der unterschiedlichen Zusammensetzung der beiden Phytopharmaka ergeben sich verschiedene Behandlungsschwerpunkte: Während Iberogast Classic aufgrund des hohen Anteils motilitätsregulierender Inhaltsstoffe vorzugsweise bei akuten funktionellen gastrointestinalen Beschwerden seinen Einsatz findet, liegt der Fokus von Iberogast Advance durch die vorwiegend entzündungshemmende und mukosaprotektive Wirkung auf der Behandlung von Patienten mit häufig auftretenden und länger anhaltenden funktionellen Magen-Darm-Beschwerden.

Quellen:
1 Kelber O, Nieber K. Synergieforschung in der Gastroenterologie. Zeitschrift für Phytotherapie 2021; 42(S 01): S22. DOI: 10.1055/s-0041-1731503.
2 Ulrich-Merzenich G et al. Synergy quantifications to identify individual contributions of combination partners to the overall activity - The example of STW 5. Phytomedicine 2019; 60: 153013.
3 Nieber K et al. Z Phytother 2013; 34 (Suppl.): P31.
4 Abdel-Aziz H et al. Evaluating the Multitarget Effects of Combinations through Multistep Clustering of Pharmacological Data: the Example of the Commercial Preparation Iberogast. Planta Med. 2017;83(14-15):1130-1140.