Ursachen funktioneller Magen-Darm-Beschwerden: Beobachtungen aus der Praxis

Funktionellen Magen-Darm-Beschwerden liegen multifaktorielle Ursachen zugrunde – Diagnose und Behandlung sind komplex. Allgemein- und Reisemediziner Dr. Markus Frühwein spricht über Einflussfaktoren und multimodale Behandlungsansätze.

Kopfsache Bauch? Die Darm-Hirn-Achse

Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden oder auch das Reizdarmsyndrom werden laut Dr. Frühwein in der hausärztlichen Praxis immer relevanter. Im Rahmen einer umfangreichen Anamnese spricht er seine Patient*innen auch immer auf Belastungsreaktionen an: „Wir reden inzwischen ja von einer Darm-Hirn-Schranken-Störung. Deshalb frage ich: Wie sieht es mit Stress aus?“, erklärt Dr. Frühwein. Psyche und Körper seien über die Darm-Hirn-Achse direkt miteinander verbunden, weswegen auch psychische Faktoren Beschwerden auslösen können.

Kleine Bakterien, großer Einfluss: Das Darm-Mikrobiom

"Das Darm-Mikrobiom spielt auch bei psychischen Erkrankungen und funktionellen Beschwerden eine Rolle.“, konstatiert Dr. Frühwein. Es habe ein großes Interaktionspotenzial mit dem gesamten Körper – insbesondere auch mit dem Immunsystem. Beispielsweise könne eine Fehlbesiedelung auch Symptome wie Durchfall oder Blähungen auslösen.

Vielfältige Einflussfaktoren, vielseitige Behandlung

Funktionellen Magen-Darm-Beschwerden liegt eine Bandbreite an Problemen zugrunde, darunter Motilitätsstörungen, viszerale Hypersensitivität, mukosale Permeabilitätsstörungen sowie Störungen des autonomen und enterischen Nervensystems. Deshalb sei eine multimodale Therapie wichtig. Ganz klassisch kommen in der Hausarztpraxis häufig Protonenpumpen-Blocker zum Einsatz. „Zusätzlich probiere ich gerne alternative Optionen wie Probiotika aus, um zu sehen, ob sie eine Besserung bringen.“, ergänzt Dr. Frühwein.

Auch Phytotherapeutika spielen eine Rolle. Mit STW 5 (Iberogast® Classic) und STW 5-II (Iberogast® Advance) gibt es Kombinations-Präparate, die gut funktionieren und bei der multimodalen Therapie unterstützen können.

Literatur:
1.    Interview mit Dr. Frühwein