Europa vernetzt Krebswissen Krebsinformation: Grundstein für europäische Onkologie-Plattform gelegt

Gesundheitspolitik Autor: Jan Helfrich

Eine europäische Infrastruktur soll gleichberechtigten Zugang zu qualifizierter Krebsinformation für alle ermöglichen. Eine europäische Infrastruktur soll gleichberechtigten Zugang zu qualifizierter Krebsinformation für alle ermöglichen. © ภัทรชัย รัตนชัยวงค์ – stock.adobe.com

Eine europaweite Informationsinfrastruktur zur Krebsversorgung soll Patientinnen und Patienten einen besseren und vor allem gleichberechtigten Zugang zu qualifizierten Informationen über Krebs bieten. Beim Aufbau sind u.a. Patientenvertretungen mit am Start. 

Das Projekt „European Cancer Information Portal“ (EU-CIP), das mit 12 Millionen Euro aus dem Horizon Europe-Programm gefördert wird, soll eine europaweite Plattform für vertrauenswürdige, patientennahe Informationen zu Krebsdiagnostik, -therapie und Nachsorge aufbauen. Es ist am 1. Mai 2025 gestartet und wird vom Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) koordiniert. 

Das EU-CIP ist Teil des „European Cancer Patient Digital Centre“ (ECPDC) und soll laut Koordinator Prof. Dr. Roland Eils die Gesundheitskompetenz sowie den Zugang zu onkologischen Informationen verbessern. Beteiligt sind 40 Institutionen aus 18 Ländern, darunter Patientenorganisationen, Fachgesellschaften, Technologiepartner und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Elf EU-Staaten testen nationale und regionale Pilotportale

Zunächst entstehen nationale und regionale Pilotportale in elf Mitgliedstaaten. Geplant sind ein multilingualer KI-Chatbot sowie Tools zur Vermittlung onkologischer Inhalte. Auch die Integration in bestehende elektronische Gesundheitsinfrastrukturen ist vorgesehen.

Die Plattform stellt aktuelle Inhalte in verständlicher Sprache bereit, die durch Fachgesellschaften, Patientenvertretungen sowie KI-Expertinnen und -experten regelmäßig aktualisiert werden. Im Fokus stehen Hochinzidenztumoren und Kinderkrebserkrankungen sowie Tumore mit ungünstiger Prognose.

Die Entwicklung und Umsetzung des Projekts erfolgen in einem partizipativen Prozess unter Einbeziehung von Patientenvertretungen, Patientinnen und Patienten, medizinischem Fachpersonal, Medizinjournalistinnen und -journalisten sowie Infrastrukturfachleute. Dabei orientiert sich das Vorhaben am europäischen Plan zur Krebsbekämpfung und an der Krebsmission der EU-Kommission.

Quelle:
Pressemitteilung – Berlin Institute of Health at Charité