Anzeige

Orthopäde Dr. Gassen ist als KBV-Nachfolger für Dr. Köhler ausgeguckt

Gesundheitspolitik Autor: Michael Reischmann

Anzeige

Am 28. Februar wird Dr. Andreas Köhler sein Amt als Chef der KBV beenden. Am selben Tag könnte Dr. Andreas Gassen, Orthopäde aus Düsseldorf, von der KBV-Vertreterversammlung zum Nachfolger bestimmt werden. Er ist der bereits abgesprochene Kandidat.

Eine KV hat Dr. Gassen (51) bislang nicht geführt. Und dass "Dr. Köhler nicht einfach zu ersetzen ist", weiß er auch, wie er im Gespräch mit Medical Tribune sagte. Dennoch bringe er ein Profil mit, das ihn zum Kandidaten der Fachärzte und Psychotherapeuten in der KBV-Vertreterversammlung gemacht hat.

Einen Tag nach Dr. Köhlers Rücktrittsankündigung wurde die Personalie in Berlin besprochen. Man habe sich auf ihn als Kandidaten geeinigt, berichtet Dr. Gassen. Deshalb rechnet er auch nicht mit anderen Vorschlägen bei einer Wahl während der nächsten Sitzung der KBV-Vertreterversammlung am 28. Februar. Vonseiten der Hausärzte habe er ebenfalls sehr kollegiale Reaktionen erhalten.

Bislang war der Orthopäde aus Düsseldorf als stellvertretender Vorsitzender der KBV-Vertreterversammlung und Delegierter der KV Nordrhein mit KV-Arbeit befasst. Als Dr. Köhler aufgrund seiner schweren Erkrankung Ende 2013 in der KBV vorübergehend ausfiel, wurde Dr. Gassen Sprecher des neu eingerichteten beratenden KBV-Fachärzteboards, das KBV-Vize Regina Feldmann unterstützte. Berufspolitisch ist Dr. Gassen als Vorsitzender des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie aktiv sowie als Vorsitzender des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands (SpiFa), in dem 18 Berufsverbände vereint sind.

In seiner Funktion als SpiFa-Chef hatte er die Abwahlanträge gegen Dr. Köhler und die Thüringer Hausärztin Feldmann, die im Dezember keine Mehrheiten in der KBV-VV fanden, mit den Worten kommentiert: „Einen Zustand der Lähmung darf es jetzt nicht geben. Wir müssen aufeinander zugehen und Auswege aus der Krise finden.“

Neuanfang an der Spitze der KBV

In diesem Sinne sieht er der Zusammenarbeit mit Regina Feldmann positiv entgegen. Es seien in dem KBV-Amt bestimmte Aufgaben zu erfüllen - und dies sollte möglichst im Konsens geschehen. Die Ärzteschaft erwarte, dass in der KBV-Führung ein Neuanfang gelinge.

Die Diskussion, ob der künftige KBV-Vorstand um ein drittes Mitglied erweitert werden sollte, habe die Vertreterversammlung noch zu führen, so Dr. Gassen. Der Weg dorthin sei mit der jetzt anstehenden Nachwahl jedenfalls nicht verbaut.

Anzeige