Anzeige

Kölner Gesundheitsnetz kooperiert mit Kollegen in der Eifel

Autor: Ruth Bahners, Foto: Fotolia

Anzeige

Die Ärzte des Gesundheitsnetzes Köln Süd (GKS) wollen ihren haus­ärztlichen Kollegen in der Eifel helfen, die dortige Patientenversorgung zu sichern.

Im GKS sind 83 Ärzte, davon 82 % Fachärzte, zusammengeschlossen, berichtet Dr. Christian Flügel-Bleienheuft, Internist und Vorstandsvorsitzender des Netzes. Der Versorgungsgrad im Süden der Stadt Köln ist mit 7,5 Ärzten je Einwohner sehr hoch, im Vergleich zu 3,5 im Bundesdurchschnitt.

In der Eifel fehlt es an Fachärzten

Andererseits gebe es ländliche Regionen, wie die Eifel, denen Fachärzte fehlten. "Was liegt da näher als zu fragen, ob ein strukturstarkes Ärztenetz wie GKS zusammen mit den dortigen Kollegen die Versorgung in der strukturschwachen Region verbessern kann", meint Dr. Flügel-Bleienheuft.

Bei Treffen mit Kollegen aus sieben Eifeler Hausarztpraxen habe sich gezeigt, dass Engpässe bei der fachärztlichen Versorgung vor allem in der Dermatologie, Rheumatologie und Schmerztherapie bestünden. Auch mittelfristige Termine beim Kardiologen seien schwierig zu arrangieren.

Die Eifeler Kollegen hätten vor allem Wert auf die Sicherstellung der Versorgung und eine personelle Entlastung gelegt, finanzielle Anreize seien weniger interessant, so Dr. Flügel-Bleienheuft.

Inzwischen wurde eine Arbeitsgruppe von Kölner und Eifeler Kollegen gebildet. Dort würden Krankheitsbilder und Themen definiert, um die sie sich gemeinsam kümmern wollen. Interdisziplinäre Fallkonferenzen, Konsilfaxe und Telefonkonferenzen wurden schon vereinbart, zunächst noch "für lau".

Stundenweise Unterstützung durch Assistenten aus Köln

Telemedizinische Lösungen, wie z.B. eine elektronische Arztvisite, sollen noch folgen. Auch dass einige Kölner Ärzte stundenweise Sprechstunde in der Eifel anbieten, sei in der Überlegung. Dieses Angebot soll schon im nächsten Jahr starten.

"Dann könnten z.B. Assistenten unserer Kölner Praxen Kollegen in der Eifel stundenweise unterstützen", meint der Netzchef. Auch für altgediente Kollegen sei das eine Option.

Langfristig soll ein gemeinsames Medizinisches Versorgungszentrum gegründet werden. Dabei scheut das GKS nicht die Zusammenarbeit mit einer Kommune. Auch die Einbindung anderer Berufsgruppen wie der Apotheker zu Fragen der Multimedikation sowie von Pflegeheimen sei angedacht.

Erste Gespräche gab es mit der AOK Rheinland/Hamburg und der KV Nordrhein, um dem Projekt ein solides Fundament zu geben.


Quelle: Medical-Tribune-Recherche

Anzeige