
Krebsversorgung Deutsche Krebshilfe investiert in Versorgung

Mittels Spendeneinnahmen in Höhe von 181 Mio. Euro hat die Deutsche Krebshilfe (DKH) im Jahr 2024 zahlreiche Vorhaben unterstützt – insgesamt wurden 164 neue Initiativen und Projekte auf den Weg gebracht, berichtete die Organisation. Dazu zählen Forschungsprojekte, Aufklärungs- und Informationskampagnen sowie die Erweiterung des Beratungsangebots.
Ein zentrales Ziel der DKH bleibt der flächendeckende Zugang zu onkologischer Hochleistungsmedizin. Aktuell bestehen 26 von der Stiftung geförderte Onkologische Spitzenzentren, die sog. Comprehensive Cancer Centers (CCCs) an universitären Standorten. Diese Einrichtungen behandeln Krebspatient:innen leitliniengerecht und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zugleich fungieren sie als regionale Knotenpunkte für Kooperationen mit Krankenhäusern und Praxen im Umland.
Zur weiteren Vernetzung dieser Strukturen wurde das Programm ONCOnnect entwickelt. Ziel ist es, CCCs aktiv mit regionalen Versorgungseinrichtungen zu verzahnen. Ergänzend hierzu unterstützt ein neues Förderprogramm unter dem Titel „Modelle für eine optimierte dezentrale onkologische Versorgung“ fünf regionale Netzwerke mit insgesamt 12 Mio. Euro. Gefördert werden u. a. Projekte zur engeren Zusammenarbeit mit Hausärzt:innen sowie digitale Plattformen für sektorenübergreifenden Austausch.
Neuer Zweitmeinungsservice für Krebsbetroffene
Mit dem Verbundprojekt Second Opinion Oncology Service (S.O.O.S.) fördert die DKH eine qualitätsgesicherte Struktur für ärztliche Zweitmeinungen in der Onkologie. Angesichts einer zunehmend komplexer werdenden Therapielandschaft soll so eine flächendeckende, niedrigschwellige Zweitmeinungsversorgung etabliert werden. Die Pilotphase wird mit 6,8 Mio. Euro gefördert. Langfristig sollen CCCs als Basis für diesen neuen Versorgungsstandard dienen.
Im Berichtsjahr 2024 hat die Stiftung rund 61 Mio. Euro in die onkologische Forschung investiert. Gefördert wurden Projekte in der Grundlagenforschung, klinischen Onkologie sowie der Versorgungsforschung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt künftig auf dem Pankreaskarzinom, für das mit der Initiative „Deutsche Allianz Pankreaskarzinom“ gezielt neue Forschungsimpulse gesetzt werden sollen.
Soziale Ungleichheiten bei Krebs stehen im Fokus
Mit dem Förderprogramm „Krebs und Armut“ adressiert die DKH soziale Ungleichheiten bei Krebserkrankungen. Ziel ist es, mittels evidenzbasierter Erkenntnisse strukturelle Schwächen im sozialen Unterstützungssystem sichtbar und politisch adressierbar zu machen. Bislang fehlen belastbare Daten zu den finanziellen Folgen einer Krebsdiagnose für Betroffene.
Auch im Bereich der unmittelbaren Patientenhilfe war die Stiftung 2024 aktiv. Über ihren Härtefonds unterstützte sie rund 7.000 finanziell belastete Krebspatient:innen mit insgesamt 5 Mio. Euro. Der telefonische Beratungsdienst Infonetz Krebs verzeichnete rund 10.000 Anfragen. Zudem stellte die Krebshilfe 6 Mio. Euro für die Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen bereit.
Quelle:
Pressemitteilung – Deutsche Krebshilfe