Zu Hause sterben Wunsch wird selten Wirklichkeit

Gesundheitspolitik

Für den DAK-Pflegereport wurden Daten von gut 60.000 verstorbenen Versicherten ausgewertet, die vor ihrem Tod pflegebedürftig waren. Für den DAK-Pflegereport wurden Daten von gut 60.000 verstorbenen Versicherten ausgewertet, die vor ihrem Tod pflegebedürftig waren. © dubova - stock.adobe.com

Zwei von drei Deutschen verbringen die letzten Stunden ihres Lebens nicht an dem Ort, den sie sich wünschen. Nach einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit wollen nur 6 % der Deutschen im Krankenhaus oder Pflegeheim sterben.

In der Realität sterben jedoch dreiviertel aller Menschen in solchen Institutionen. Laut DAK-Pflegereport sagen insgesamt 60 % aller Befragten, dass sie zu Hause sterben möchten. 16 % sind unentschlossen. Nur 4 % nennen das Krankenhaus, 2 % das Pflegeheim. 

Vor mehr als 20 Jahren starben noch 55 % zu Hause und lediglich 6 % im Pflegeheim. In den letzten 5 Jahren hingegen starben 32 % zu Hause und 22 % im Heim. Der Anteil derer, die im Krankenhaus starben, ist mit knapp 40 % etwa gleich geblieben. Das Sterben im Krankenhaus widerspricht nicht nur den Wünschen der meisten Menschen, es belastet auch das Solidarsystem. 

Für den DAK-Pflegereport wurden Daten von gut 60.000 verstorbenen Versicherten ausgewertet, die vor ihrem Tod pflegebedürftig waren. 64 % dieser Personen waren im letzten Quartal vor ihrem Tod im Krankenhaus. Ein solcher Aufenthalt kostet im Schnitt knapp 9.000 Euro. 

Die große Zahl von prämortalen Krankenhauseinweisungen widerspreche dem Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ der Pflegeversicherung. Man könne davon ausgehen, dass viele davon vermeidbar sind, meinen die Autoren des Pflegereports.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.