Adjuvantes Durvalumab plus Tremelimumab verlängert DFS von Erkrankten
Die adjuvante Therapie war bei Hochrisiko-Nierenzellkarzinom der aktiven Beobachtung überlegen.
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Die Phase-3-Studie RAMPART besteht aus drei Armen. Eingeschlossen sind Patient:innen nach Resektion eines primären Nierenzellkarzioms. Im Verhältnis 3:2:2 wurden sie nur aktiv beobachtet oder erhielten in zwei Therapiearmen Durvalumab für ein Jahr – entweder alleine oder in Kombination mit zwei initialen Dosen Tremelimumab.
Auswertbar war bislang nur ein Vergleich des Beobachtungs- mit dem Kombinationsarm, erläuterte Prof. Dr. James Larkin, The Royal Marsden, London, mit 340 bzw. 225 Patient:innen. Sie wiesen ein intermediäres oder hohes Risiko entsprechend dem Leibovich-Score auf oder hatten neben dem Primarius auch ipsilaterale synchrone Nebennierenmetastasen oder eine Metastase im Weichgewebe, die komplett reseziert sein mussten.
Risiko für ein DFS-Ereignis um 35 % reduziert
Als primären Endpunkt definierten die Autor:innen das krankheitsfreie Überleben (DFS). Nach drei Jahren, so Prof. Larkin, waren im Prüfarm noch 81 % und in der Kontrolle 73 % der Patient:innen krankheitsfrei am Leben (HR 0,65; 95%-KI 0,45–0,93; p = 0,0094). Die vorab geplante Subgruppenanalyse ergab, dass dieser Vorteil vor allem die Hochrisikokohorte betraf. Ein Test auf Interaktion bewies die Signifikanz dieses Zusammenhangs (HR 0,43; p = 0,019).
Berücksichtigte man in der Analyse nur die Hochrisikopersonen, die etwa die Hälfte des Kollektivs ausmachten, fiel der Vorteil der Immuntherapie mit Drei-Jahres-DFS-Raten von 78 % versus 61 % noch ausgeprägter aus (HR 0,52; p = 0,0016). Bei Erkrankten mit intermediärem Risiko gab es hingegen keinen Unterschied (86 % vs. 87 %; HR 1,19; p = 0,309).
Wie unterschieden sich die Subgruppen in RAMPART?
Andere Parameter wie Alter, Geschlecht, WHO-Performancestatus oder Herkunftsland der Patient:innen beeinflussten die Ergebnisse nicht. Nur bei einer R0-Resektion schien die adjuvante Therapie von Vorteil (HR 0,59; 95%-KI 0,39–0,87), nicht dagegen, wenn es nur eine partielle Nephrektomie gegeben hatte (HR 1,39; 95%-KI 0,42–4,54). Im Prüfarm hatte nur knapp ein Viertel der Patient:innen alle 13 Durvalumabinfusionen erhalten und etwa drei Viertel alle beiden Tremelimumabinfusionen.
Wie waren Sicherheit und Lebensqualität?
Nebenwirkungen vom ≥ Grad 3 traten im Therapiearm häufiger auf (40 % vs. 8 %); darunter war aber nichts, was bei den verwendeten Medikamenten als ungewöhnlich aufgefallen wäre. Am häufigsten kam es zu Diarrhöen und zu Erhöhungen von Amylase, Lipase und Leberenzymen. In einer in den englischsprachigen Teilnehmerländern durchgeführten Substudie wurden anhand des EORTC-QLQ-C30-Fragebogens keine Unterschiede in der Entwicklung der Lebensqualität über 15 Monate zwischen den beiden Armen gefunden.
Die Ergebnisse für die Durvalumab-Monotherapie stehen noch aus. Die vorliegenden Daten berechtigen aber zu der Annahme, dass vor allem Hochrisikopatient:innen von einer adjuvanten Therapie mit Durvalumab und Tremelimumab profitieren dürften.
Quelle:
Larkin J et al. ESMO Congress 2025; Abstract LBA93
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