
Aktuelle Erkenntnisse schärfen die Profile von Cenobamat und Brivaracetam

Für einige Substanzen gebe es jedoch vielversprechende Daten. So sind 2024 mehrere Studien zu Cenobamat erschienen. Der Wirkstoff gehöre mittlerweile zum Standardportfolio der Behandlung einer therapierefraktären Epilepsie, so Prof. Hamer. In einer spanischen Untersuchung erreichten 13 % der Teilnehmenden, die unter schwer behandelbarer fokaler Epilepsie litten, nach 12 Monaten Anfallsfreiheit. Ähnliches ergab eine Studie aus Irland: Von den 75 Betroffenen wurden 5 % anfallsfrei. Die Teilnehmenden hatten dabei im Median bereits neun erfolglose Therapien mit anderen ASM hinter sich.
Meistens reicht eine niedrige Dosierung aus
Die Wirkung von Cenobamat entfaltet sich meist schon bei niedriger Dosis (ca. 100–200 mg/d). In Deutschland ist der Wirkstoff allerdings bei generalisierter Epilepsie aktuell nicht zugelassen.
Auch Brivaracetam könnte an Bedeutung gewinnen. In einer multizentrischen Beobachtungsstudie aus Indien mit 8.479 Patientinnen und Patienten berichteten 85 % derer, die von Levetiracetam auf Brivaracetam umgestellt wurden, von geringeren psychischen Nebenwirkungen. Das betraf u. a. depressive Verstimmung, Aggression, Sedierung und emotionale Labilität.
Eine bessere psychische Verträglichkeit von Brivaracetam habe er zunächst für eine Art „Marketing-Gag“ gehalten, gab Prof. Hamer zu. Vielleicht entwickle sich das Mittel jedoch tatsächlich zu einer Alternative, wenn Betroffene stark unter psychiatrischen Nebenwirkungen leiden. Eine Therapie direkt mit diesem Wirkstoff zu beginnen, empfahl er dagegen nicht.
Quelle: 17. Neurologie-Update-Seminar
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