Analyse ist möglicherweise sogar zuverlässiger als die Bildgebung

EHA 2025 Josef Gulden

Die minimale Resterkrankung nach Erstlinientherapie hat beim LBCL prognostische Aussagekraft. Die minimale Resterkrankung nach Erstlinientherapie hat beim LBCL prognostische Aussagekraft. © fizkes – stock.adobe.com

Die nach der Erstlinientherapie des LBCL minimale Resterkrankung könnte prognostische Bedeutung haben. Dies wurde jetzt von einem niederländisch-belgischen Konsortium anhand der Daten von Patient:innen mit neu diagnostiziertem LBCL validiert. 

Das Therapieansprechen von Patient:innen mit großzelligem B-Zell-Lymphom (LBCL) wird mittels PET-CT ermittelt. Der positive prädiktive Wert sei aber suboptimal, erläuterte Prof. Dr. Dr. Martine Chamuleau, Amsterdam University Medical Center. In der Beobachtungsstudie 902 des HOVON-Netzwerks evaluierten die Forschenden diesbezüglich nun die aus ctDNA bestimmte minimale Resterkrankung.

172 Lymphomerkrankte, davon 90 % mit LBCL, wurden in mehr als 50 Zentren in den Niederlanden und Belgien eingeschlossen und in kurativer Absicht mit R-CHOP oder DA-EPOCH-R behandelt. Das mediane Follow-up betrug 2,8 Jahre. 

MRD als Prognosefaktor

Vor Beginn und nach Ende der Therapie konnte von 160 Personen ctDNA analysiert werden. Der nach Ende der Behandlung erhobene MRD-Status stellte sich als prädiktiv für das Outcome heraus: MRD-negative Personen (79 %) waren nach drei Jahren noch zu 85 % progressionsfrei am Leben, MRD-positive (21 %) hingegen nur zu 15 % (HR 11,0). Das OS nach drei Jahren betrug 92 % versus 41 % (HR 7,4). Darüber hinaus konnte der MRD-Status auch bei Patient:innen, die ausweislich der Bildgebung keine komplette Remission erreicht hatten, das PFS vorhersagen (HR 6,78; p < 0,0001); möglicherweise, so Prof. Chamuleau, ist die molekulare Analyse den radiologisch-nuklearmedizinischen Ergebnissen überlegen. 

89 % der Teilnehmenden, die nach Ende der Therapie sowohl in der Bildgebung eine komplette metabolische Remission erzielt hatten als auch MRD-negativ waren, lebten nach drei Jahren noch ohne Progress. 86 % derjenigen, die innerhalb von sechs Monaten ein Rezidiv erlitten, waren MRD-positiv. Von denjenigen mit spätem Rezidiv (> 12 Monate) wiesen 22 % noch eine MRD auf.

Diese Ergebnisse sprechen laut der Referentin dafür, die MRD-Bestimmung in die Bewertung des Ansprechens nach der Erstlinientherapie eines LBCL aufzunehmen. Die Analyse liefere unabhängige Evidenz einer Resterkrankung über die PET-CT hinaus. 

Quelle:
Chamuleau M et al. EHA 2025; Abstract S240

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