
Dank Belzutifan bleiben Patient:innen mit VHL-assoziierten Tumoren lange in Remission

Belzutifan ist der erste Inhibitor des Hypoxie-induzierbaren Faktors 2α (HIF-2α), der Einzug in die Klinik gehalten hat: Er ist als Monotherapie zur Behandlung des Nierenzellkarzinoms ab der Drittlinie zugelassen sowie zur Therapie von Tumoren, die mit der von-Hippel-Lindau(VHL)-Erkrankung assoziiert sind und für die lokale Behandlungen nicht infrage kommen.
In LITESPARK-004 eingeschlossen waren Patient:innen mit Keimbahnmutationen im VHL-Gen, die entweder an Nierenzellkarzinomen, zentralnervösen Hämangioblastomen oder pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (pNET) litten. Die Ansprechraten nach vier Jahren betrugen für diese drei Krebstypen 67 %, 48 % bzw. 91 %; die mediane Dauer der Remissionen war noch in keinem Fall erreicht worden. Prof. Dr. Vivek Narayan, Hospital of the University of Pennsylvania, Philadelphia, präsentierte nun das Fünf-Jahres-Follow-up.
Von 61 Patient:innen mit Nierenzellkarzinom, die mit der Belzutifan-Behandlung begonnen hatten, war nach median 61,8 Monaten Follow-up noch gut die Hälfte (n = 35) unter Therapie und 70 % in andauernder Remission; darunter gab es sieben Komplettremissionen. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 8,5 Monate, fünf Teilnehmende setzen die Behandlung auch nach Auftreten einer Progression noch fort.
Studiendesign
Die Teilnehmenden durften bei Einschluss in die Studie noch keine Metastasen haben und mussten nicht zwingend operativ behandelt werden. Sie erhielten täglich 120 mg Belzutifan, das bis zur Krankheitsprogression gegeben werden sollte. Primärer Endpunkt war die von einem unabhängigen Gremium beurteilte objektive Ansprechrate.
Wirksamkeit bei VHL-Tumoren
Erkrankte mit Hämangioblastomen sprachen zu 50 % an, darunter auch alle 14 Patient:innen mit Hämangioblastomen der Retina. In der Gruppe der pNET betrug die Ansprechrate 90 %. Die mediane Dauer der Remissionen ist für Nierenzellkarzinome und pNET noch nicht erreicht, für die Hämangioblastome liegt sie bei 60,3 Monaten; ganz ähnlich fielen die Daten für das progressionsfreie Überleben aus. 19 Personen haben sich in der Zwischenzeit chirurgischen Eingriffen unterzogen.
Therapiebedingte Nebenwirkungen vom Grad 3 entwickelten 18 % der Teilnehmenden. 93 % erlitten eine Anämie jeglichen Schweregrads (13 % Grad 3). In zwei Fällen musste Belzutifan wegen behandlungsbedingter Toxizitäten abgesetzt werden – zum einen aufgrund eines Schwindels vom Grad 1 und zum anderen wegen einer intrakraniellen Blutung vom Grad 2. Grad-4/5-Nebenwirkungen gab es nicht.
Diese Resultate, so Prof. Narayan, bestätigen die anhaltende Wirkung von Belzutifan bei Tumorerkrankungen, die mit einem VHL assoziiert sind und keiner unmittelbaren Operation bedürfen. Der HIF-2α-Inhibitor ist derzeit die einzige zugelassene systemische Therapie für diese Erkrankungen. Die Mehrzahl der Patient:innen profitiert auch nach fünf Jahren noch von der Behandlung.
Quelle:
Narayan V et al. 2025 ASCO Annual Meeting; Abstract 4507
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