Darmflora beeinflusst Essverhalten und Bewegung

Dr. Anna-Lena Krause

Eine gesunde mikrobielle Zusammensetzung im Darm kann positive Auswirkungen auf die Gewichtsreduktion haben. Eine gesunde mikrobielle Zusammensetzung im Darm kann positive Auswirkungen auf die Gewichtsreduktion haben. © SizeSquare's – stock.adobe.com

Heute schon Heißhunger gehabt? Falls ja, lag es vielleicht an den Darmbakterien. Denn die bestimmen mit, was und wieviel wir essen.

Gewichtsreduktion ist nicht nur eine Frage des Willens. Denn das intestinale Mikrobiom entscheidet mit, was wir essen und wie viel wir uns bewegen. Dies geschieht unter anderem über die Darm-Hirn-Achse, auf die sich durch die bakterielle Produktion von kurzkettigen Fettsäuren einwirken lässt.

Heißhunger kann man im funktionellen MRT messen“, erklärte Prof. Dr. Kai Hensel vom Universitätsklinikum Wuppertal. „Und der ist abhängig von der mikrobiellen Zusammensetzung im Darm, die man wiederum durch die Ernährung beeinflussen kann.“ Der Referent stellte eine Studie vor, in der 59 übergewichtige Männer und Frauen zwei Wochen lang täglich 30 g des Präbiotikums Inulin oder ein Placebo eingenommen hatten. Daraufhin reagierte das Belohnungszentrum der Probandinnen und Probanden aus der Präbiotikagruppe im Vergleich zur Placebogruppe schwächer auf hochkalorische Lebensmittel.

Währenddessen hatte sich auch die Zusammensetzung der Darmflora verändert. Es wurden unter anderem mehr Bifidobakterien nachgewiesen, die kurzkettige Fettsäuren bilden. Demnach könnte die Modifikation des Mikrobioms dabei helfen, ungesundes Essverhalten oder Übergewicht zu behandeln, so Prof. Hensel. Jedoch sei noch mehr Forschung nötig.

Bessere Leistungsfähigkeit durch Endocannabinoide

Ob man mehr oder weniger Lust auf Sport hat, scheint ebenfalls eine Bauchentscheidung zu sein. Experimente mit Mäusen haben gezeigt, dass durch Darmbakterien produzierte Endocannabinoide die sportliche Leistungsfähigkeit verbesserten. Die Botenstoffe aktivierten die Ausschüttung von motivierendem und belohnendem Dopamin, wodurch die Tiere mehr liefen. Andersherum wurden die Mäuse träger, wenn man ihr Mikrobiom zerstörte, die Signalübertragung blockierte oder Dopamin hemmte.

Quelle: Medical-Tribune-Bericht

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