Dual-targeting CAR-T-Zellen beim Lupus effektiv

EULAR 2025 Dr. Sonja Kempinski

Wenn konventionelle Therapien beim Lupus erythematodes nicht zum Ziel führen, könnten bald dual-targeting CAR-T-Zellen aus der Misere helfen. Wenn konventionelle Therapien beim Lupus erythematodes nicht zum Ziel führen, könnten bald dual-targeting CAR-T-Zellen aus der Misere helfen. © Ольга Шефер - stock.adobe.com

Wenn konventionelle Therapien beim Lupus erythematodes nicht zum Ziel führen, könnten bald dual-targeting CAR-T-Zellen aus der Misere helfen. In einer Studie aus China erreichten alle zehn Behandelten eine komplette B-Zell-Depletion und eine klinisch relevante Remission.

Langlebige Autoantikörper spielen beim systemischen Lupus erythematodes eine wichtige Rolle. Sie werden nicht nur von CD19-B-Zellen gebildet, sondern auch von BCMA* tragenden reifen Plasmazellen. Mit sogenannten dual-targeting CAR-T-Zellen, die sowohl auf CD19 als auch auf BCMA zielen, soll eine noch umfassendere B-Zell-Depletion erreicht werden als mit den CD19-CAR-T-Zellen allein. Dass dies funktioniert und klinisch erfolgreich ist, zeigt eine Studie aus China.

Alle zehn der teilnehmenden SLE-Patientinnen und -Patienten wiesen einen SLEDAI-2K-Score von ≥ 8 auf und hatten auf mindestens zwei Immunsuppressiva sowie ein Biologikum nicht angesprochen. Das mediane Alter lag bei 26,5 Jahren, die mediane Krankheitsdauer betrug sechs Jahre. Bei allen Teilnehmenden lag eine biopsiebestätigte Lupusnephritis ≥ Klasse III vor. Nach Vortherapie mit Cyclophosphamid und Fludarabin erhielten sie eine einmalige CAR-T-Zellen-Infusion in einer von drei Dosierungen (1 x, 2 x oder 3 x 105 CAR-T-Zellen/kg). Die Nachbeobachtungszeit betrug median 313,5 Tage.

Bei allen Behandelten expandierten die infundierten Zellen stark, und es kam zur vollständigen B-Zell-Depletion an Tag 10. Ab Tag 84 erholte sich die B-Zellpopulation, wobei überwiegend naive Zellen auftauchten.

Bei allen zehn Patientinnen und Patienten normalisierten sich die Komplementwerte. In sieben Fällen kam es bei den ANA, ENA und dsDNA-Antikörpern zur Serokonversion, neun der zehn Teilnehmenden erreichten eine DORIS-Remission. Bei allen zehn ging die Proteinurie signifikant zurück. Nach neun Monaten konnten sieben Teilnehmende die Glukokortikoide komplett beenden, die übrigen drei erhielten weiterhin 5 mg Prednisolon/d. Vier setzten auch Hydroxychloroquin ab.

Bei sechs Personen war es durch die Behandlung zur kompletten Remission nach KDIGO** gekommen. Von denjenigen mit verbliebener Proteinurie stimmten drei einer Nierenbiopsie zu. Darin zeigten sich die entzündlichen Prozesse verringert, die Immunkomplexe aufgelöst und die Podozytenfortsätze abgeflacht. Die Forschenden werteten dies als Hinweis darauf, dass die Restproteinurie eine Folge früherer Nierenschäden darstellte.

In sechs Fällen trat ein Zytokinfreisetzungssyndrom Grad 1 auf, in einem eines vom Grad 2, die mediane Dauer betrug einen Tag. Acht Patientinnen und Patienten entwickelten Grad-1- oder Grad-2- Infektionen. Eine Person entwickelte eine Sinusitis und eine Pneumonie Grad 3, die aber beide nach Antibiotikagabe wieder abklangen.

Damit scheint die duale CD19/BCMA-CAR-T-Zell-Therapie bei therapierefraktärem SLE nicht nur effektiv zu sein, sie weist auch ein günstiges Sicherheitsprofil auf, schlussfolgert das Team um Cet Wu von der Shanghai Jiao Tong University. In einer laufenden multizentrischen Phase-1/2-Studie werden derzeit Wirksamkeit und Verträglichkeit anhand eines größeren Patientenkollektivs untersucht.

* B-cell Maturation Antigen
** Kidney Disease: Improving Global Outcomes

Quelle: Wu C et al. EULAR 2025, OP0074; doi: 10.1136/annrheumdis-2025-eular.B2439

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Wenn konventionelle Therapien beim Lupus erythematodes nicht zum Ziel führen, könnten bald dual-targeting CAR-T-Zellen aus der Misere helfen. Wenn konventionelle Therapien beim Lupus erythematodes nicht zum Ziel führen, könnten bald dual-targeting CAR-T-Zellen aus der Misere helfen. © Ольга Шефер - stock.adobe.com