Explorative Analyse im Rahmen der CALLA-Studie schürt Hoffnung

ASCO 2025 Birgit-Kristin Pohlmann

Die ctDNA kann Therapieerfolg und Prognose beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom zuverlässig vorhersagen.
Die ctDNA kann Therapieerfolg und Prognose beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom zuverlässig vorhersagen. © Jo Panuwat D – stock.adobe.com

Die ctDNA könnte sich dazu eignen, den Therapieerfolg bzw. die Prognose beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom vorherzusagen. Hohe Werte waren assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Progression oder Tod. Eine nicht detektierbare ctDNA nach der Behandlung hingegen korrelierte mit einem niedrigen Risiko.

Die Kombination aus Durvalumab und Chemoradiotherapie (CRT) konnte in der CALLA-Studie gegenüber alleiniger CRT hinsichtlich des PFS zunächst nicht überzeugen – zumindest galt das für die Gruppe nicht-selektierter Hochrisiko-Erkrankter mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom (LACC). Eine Post-hoc-Analyse ergab jedoch einen PFS-Vorteil für Personen mit hoher PD-L1-Positivität (≥ 20 %) im Durvalumab-Arm.

Forschende um Prof. Dr. Jyoti Mayadev, University of California San Diego Medical Center, prüften, ob eine Korrelation zwischen dem ctDNA-Nachweis und dem Rückfallrisiko bzw. Gesamtüberleben besteht. Die ctDNA-Analysen erfolgten bei Studienbeginn sowie an Tag 1 des dritten Zyklus und nach sechs Monaten. Die Ausgangscharakteristika der daraus ermittelten Biomarkerpopulation (n = 183) entsprachen denen der Gesamtpopulation. Die ctDNA-Detektion erfolgte mit einem ultrasensitiven Assay.

Die hohe ctDNA-Detektionsrate bei Studienbeginn (99 %) nahm im Therapieverlauf ab: Nach sechs Monaten betrug sie im Durvalumab-Arm noch 23 % versus 36 % in der Kontrolle. Besonders deutlich war der Abfall in der Prüfgruppe bei Erkrankten mit PD-L1-Positivität ≥ 20 % (ctDNA-Detektion: 19 % vs. 41 %). 

ctDNA prognostiziert Therapieerfolg

In beiden Armen ging ein niedriges ctDNA-Ausgangslevel gegenüber einem höheren Wert mit einem deutlich reduzierten Progressions- und Sterberisiko einher. Die Hazard Ratios für das PFS beliefen sich in Prüfarm vs. Kontrolle auf HR 0,60 bzw. 0,62 und die für das OS auf 0,63 bzw. 0,85. Von den Teilnehmenden mit ctDNA-Nachweis im dritten Zyklus entwickelten 68 % im Studienverlauf einen Progress, während 83 % derjenigen ohne in dieser Zeit progressionsfrei blieben. Personen ohne ctDNA-Nachweis nach sechs Monaten hatten laut Prof. Mayadev ein um mindestens 95 % reduziertes Progressions- und Sterberisiko.

Kein ctDNA-Nachweis nach der Behandlung sei Ausdruck einer erfolgreichen Tumorkontrolle, resümierte die Referentin. In der CALLA-Studie profitierte davon im Durvalumab-Arm speziell die Gruppe der Erkrankten mit PD-L1-Positivität ≥ 20 %. Die Daten stützten den möglichen klinischen Nutzen einer ultrasensitiven ctDNA-Auswertung für den Therapieerfolg beim LACC und sollten weiter validiert werden.

Quelle:
Mayadev J. 2025 ASCO Annual Meeting; Abstract 5502

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Die ctDNA kann Therapieerfolg und Prognose beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom zuverlässig vorhersagen.
Die ctDNA kann Therapieerfolg und Prognose beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom zuverlässig vorhersagen. © Jo Panuwat D – stock.adobe.com