
Vierfachkombination könnte sich zur Therapie eignen

Das Triplet aus Asciminib, Dasatinib und Prednison wirkt bekanntermaßen bei der Philadelphia-Chromosom-positiven (Ph+) Leukämie. Prof. Dr. Marlise R. Luskin, Dana-Farber Cancer Institute, Boston, präsentierte eine Phase-1-Studie, in der sie und ihr Team zu diesem noch Blinatumomab hinzugaben.
Teil nahmen 15 Erwachsene mit neu diagnostizierter Ph+ akuter lymphatischer Leukämie (n = 13) oder chronischer myeloischer Leukämie in der Blastenkrise (n = 2). Sie erhielten als Induktionstherapie täglich 80 mg Asciminib, 140 mg Dasatinib und 60 mg/m2 Prednison (Tag 1–24). Während der Konsolidierungsphase wurde Blinatumomab für bis zu fünf Zyklen zur dualen TKI-Therapie hinzugegeben, wohingegen die Gabe von Prednison entfiel. In der Erhaltung kamen nur Asciminib und Dasatinib zum Einsatz. Eine HSCT blieb optional.
Vierfachkombination zeigt Wirkung
Die Dosis von Asciminib musste in einem Fall aufgrund einer asymptomatischen Lipaseerhöhung vom Schweregrad 3 auf 40 mg verringert werden. Zu Dosisreduktionen von Dasatinib kam es häufiger: betroffen waren sieben Patient:innen, drei wegen eines Pleuraergusses, eine Person aufgrund einer Transaminasenerhöhung und drei weitere, bei denen die Gründe nicht angegeben wurden. Blinatumomab führte nicht zu unerwarteten Toxizitäten.
Nach dem ersten Zyklus Blinatumomab hatten alle Teilnehmenden sowohl eine hämatologische komplette Response (CR) und zytogenetische CR als auch eine MRD-Negativität erzielt. Im Anschluss an den zweiten Zyklus erreichte die Hälfte eine tiefe molekulare Remission (MR 4). „Mit fortgesetzter Therapie vertiefte sich das Ansprechen“, berichtete Prof. Luskin. Nach einem medianen Follow-up von 369 Tagen hatte niemand ein Rezidiv erlitten.
Die Vierfachkombination scheint sich auch für Ältere zu eignen, die häufig an kardiovaskulären Komorbiditäten leiden, resümierte die Referentin. In der Studie betrug das mediane Alter 62 Jahre, 13 Patient:innen waren mindestens 60 Jahre alt. Die Forschenden planen nun, 25 weitere Erkrankte einzuschließen und sie mit einer optimierten TKI-Therapie zu behandeln: Hierbei sollen täglich 160 mg Asciminib und 100 mg Dasatinib eingesetzt werden. Mit einem längeren Follow-up wollen sie außerdem prüfen, ob späte Toxizitäten auftreten, ob das Ansprechen anhält und ob sich Risikofaktoren für Rezidive identifizieren lassen.
Quelle:
Luskin MR et al. ASCO Annual Meeting 2025; Abstract 6509
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