
GMMG-CONCEPT-Studie zu transplantationsgeeigneten Hochrisikopatient:innen stützt Isa-KRd als Standard

Quadruplet-Regime, die einen CD38-Antikörper beinhalten, sollen die Prognose von Hochrisikopatient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (NDMM) verbessern. So geschehen auch in der Phase-2-Studie GMMG-CONCEPT, die aus zwei Armen bestand: In Arm A waren 219 für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) geeignete Personen eingeschlossen, die sechs Zyklen Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) zur Induktion erhielten und anschließend eine ASCT und Konsolidierung mit vier Zyklen Isa-KRd. Als Erhaltungstherapie dienten 26 Zyklen Isa-KR. In Arm B wurden wiederum 26 Erkrankte, die nicht für eine Transplantation infrage kamen, mit Isa-KRd/Isa-KR behandelt, aber ohne ASCT. Die Studie umfasste außerdem zwei getrennte Kohorten:
- Nr. 1 (August 2017–April 2020): 152 transplantationsgeeignete und -ungeeignete Teilnehmende, die zweimal wöchentlich Carfilzomib erhielten
- Nr. 2 (Juni 2021–November 2022): 93 für eine Transplantation infrage kommende Patient:innen, bei denen die Carfilzomibdosis auf einmal wöchentlich reduziert wurde (Ausnahme: Erhaltungsphase mit weiterhin zweimal/Woche)
Drei Viertel erreichten den primären Endpunkt
Dr. Lisa B. Leypoldt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, präsentierte die finale Analyse zum primären Endpunkt der Gesamtkohorte transplantationsgeeigneter Erkrankter. Dieser wurde erreicht, mit einer MRD-Negativitätsrate nach der Konsolidierung von 74,8 % (p = 1,92 x 10-13). Insgesamt wurden während der Studie 86,8 % der Teilnehmenden zu irgendeinem Zeitpunkt MRD-negativ. 67,1 % und 44,7 % konnten dieses Ergebnis ein Jahr bzw. mindestens zwei Jahre lang erhalten. In 58,9 % der Fälle ging die MRD-Negativität mit einer kompletten Remission oder besser einher.
Das mediane Follow-up beträgt mittlerweile 43 Monate, so die Kollegin. Die erste Kohorte beobachteten die Verantwortlichen mit median 69 Monaten deutlich länger nach als die zweite mit 33 Monaten, weshalb sich die Ergebnisse wahrscheinlich noch ändern werden. Das mediane PFS belief sich auf 72,8 Monate, das mediane OS wurde bisher nicht erreicht. In einer multivariablen Cox-Regression stellte sich heraus, dass diejenigen, die eine MRD-Negativität erhalten konnten, hinsichtlich des PFS profitierten (HR 0,15; p < 0,0001 gegenüber Patient:innen ohne MRD-Negativität). Die Fünf- und Sechs-Jahres-OS-Raten bezifferte die Referentin mit 72 % und 69 %.
Definition hohes Risiko
In der CONCEPT-Studie war ein hohes Risiko definiert als ISS Stadium II oder III plus mindestens eine der folgenden Aberrationen: del(17p), t(4;14), t(14;16) und/oder ≥ drei Kopien von 1q21.
Mit wöchentlichem Carfilzomib länger in Therapie bleiben
Dr. Leypoldt präsentierte abschließend die Ergebnisse zu den unterschiedlichen Carfilzomibregimen in Kohorte 1 und 2. Die mediane relative Dosisintensität betrug 78,8 %. Mit der einmal wöchentlichen Dosierung (56 mg/m2) kam es zwar häufiger zu Dosisreduktionen, aber seltener zu Therapieabbrüchen.
„Unsere GMMG-CONCEPT-Kohorte repräsentiert die bisher größte prospektive Studienkohorte von reinen Hochrisikopatient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom“, schlussfolgerte die Expertin. Mit Isa-KRd in Induktion und Konsolidierung und Isa-KR in der Erhaltung ließen sich hohe Raten an MRD-Negativität erzielen, die in vielen Fällen erhalten bleiben. Die Daten stützen ihres Erachtens nach den Einsatz von Isa-KRd als potenziellen Standard in dieser schwer zu behandelnden Population.
Quelle:
Leypoldt LB et al. EHA 2025; Abstract S209
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