Hochrisikoerkrankte erleiden mit Kombination aus ATRA und ATO seltener Rückfälle

Lara Sommer

Unbehandelt verläuft die APL aggressiv und tödlich. Unbehandelt verläuft die APL aggressiv und tödlich. © jarun011 - stock.adobe.com

Personen mit Hochrisiko-APL erhalten neben Retinsäure eine anthrazyklinhaltige Chemotherapie. Durch die Hinzunahme von Arsentrioxid lässt sich deren Intensität offenbar reduzieren – bei höherer Effizienz und Verträglichkeit. 

Bisher durchliefen Patient:innen mit akuter Promyelozytenleukämie und hohem Risiko zusätzlich zu All-Trans-Retinsäure (ATRA) eine intensive anthrazyklinhaltige Chemotherapie. Wissenschaftler:innen unter Leitung von Prof. Dr. Uwe ­Platzbecker, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, testeten nun, ob sich deren Intensität und Toxizität verringern lassen, wenn Ärzt:innen zusätzlich Arsentrioxid (ATO) geben.  

In der Phase-3 Studie ­APOLLO erhielten bislang 133 Personen mit neu diagnostizierter Hochrisiko-APL entweder die Standardtherapie (Kontrolle) oder ein Regime mit ATRA, ATO und niedrig dosiertem Idarubicin. Die Prüfgruppe bekam ATO (0,15 mg/kg einmal täglich) und ATRA (45 mg/m2 zweimal täglich), bis eine CR erreicht wurde, und nur zwei Dosen Idarubicin. Es folgten vier Zyklen ATRA-ATO zur Konsolidierung

Im Prüfarm lebten nach zwei Jahren deutlich mehr Teilnehmende ereignisfrei (88 % vs. 71 %; HR 0,4; p = 0,02). Es erlitt nur eine Person (1,5 %) ein Rezidiv, verglichen mit acht Behandelten (12,3 %) in der Kontrolle. Zusätzlich halbierte das neue Protokoll mit 32 % statt 68 % die Rate an schweren Nebenwirkungen (p < 0,01). Expert:innen passten die internationalen Leitlinien­empfehlungen bereits an die neuen Erkenntnisse an. 

Quelle: Platzbecker U et al. J Clin Oncol 2025; doi: 10.1200/JCO-25-00535

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